ÖSTERREICH-Interview

Spindelegger: "Ohne Befragung geht Heer kaputt"

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ÖVP-Vizekanzler tritt für einen "Österreich-Dienst" ein.

ÖSTERREICH: Warum haben Sie bei der Heeres-Abstimmung plötzlich eine Kehrtwende gemacht?
Michael Spindelegger: Die Kehrtwende, wie Sie das nennen, gibt es deshalb, weil wir einen Verteidigungsminister haben, der nicht tut, was seine Aufgabe wäre: Die allgemeine Wehrpflicht zu vollziehen und das Heer zu reformieren. Ich wollte nicht länger zusehen, wie das Heer blockiert wird. Deshalb meine Idee der direkten Demokratie – und die Volksbefragung!

ÖSTERREICH: Sie hatten das Gefühl, dass das Heer von dieser Regierung kaputtgemacht wird?
Spindelegger: Ich hatte das Gefühl, dass es vom Verteidigungsminister kaputtgemacht wird.

ÖSTERREICH: Das ist hart.

Spindelegger: Hart, aber richtig! Wir haben versucht, das Heer modern zu reformieren – das ist an Darabos gescheitert. Jetzt soll der Wähler entscheiden: Berufsheer oder neue Wehrpflicht mit einem „Österreich-Dienst“.

ÖSTERREICH: Wie sieht Ihr Modell konkret aus?
Spindelegger: Ein „Österreich-Dienst“, wo jeder zwischen drei Angeboten wählen kann: Wehrdienst, Kata­strophen- oder Zivildienst. Zum Wehrdienst soll es künftig klare Benefits geben: etwa Gratis-Führerschein, Sprachkurse, Internet-Ausbildung. Beim Katastrophendienst sollen die Soldaten Pionierarbeit lernen – vom Brückenbau bis zum Hochwasserschutz. Beides soll 6 Monate dauern. Der Zivildienst bleibt unverändert bei 9 Monaten. Ich bin sicher, es wird für den „Österreich-Dienst“ eine klare Mehrheit geben.

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