Streit zwischen Rendi und Doskozil eskaliert

Jetzt tobt wilder Streit ums Geld in SPÖ

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High Noon: Jetzt auch noch Streit über Zahlungs-Stopp der SPÖ-Burgenland. Mittwoch, um 13 Uhr, muss Doskozil im SPÖ-Präsidium im Parlament „Karten auf den Tisch“ legen.

Offensive. „Lieber Genosse Doskozil, angesichts der Situation in unserer Partei ersuche ich Dich hiermit um Deine Teilnahme an der kommenden Sitzung des Bundesparteipräsidiums“, schrieb SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner am Mittwoch an Hans Peter Doskozil. Dieser sagte seine Teilnahme zu. Wie von ÖSTERREICH bereits angekündigt, soll am kommenden Mittwoch, um 13 Uhr im Parlament, bei diesem Präsidium der Machtkampf in Rot vorentschieden werden: Dort könnte Rendi-Wagner einen vorgezogenen SPÖ-Parteitag vorschlagen. Die Mehrheit des SPÖ-Präsidiums – dort sind alle SPÖ-Länderchefs, Gewerkschafter, Frauen und mehrere Mandatare vertreten – will, dass Doskozil dort die „Karten auf den Tisch“ legt und „jetzt erklärt, ob er antreten“ wolle.

Sie werfen ihm vor, dass er im Oktober – damals ließ die SPÖ Burgenland von ihnen bei Peter Hajek beauftragte Umfragen veröffentlichen, wonach Doskozil als SP-Spitzenkandidat Nummer eins wäre – die Obfraudebatte gegen Rendi-Wagner gestartet hatte. Und Doskozil? Seine Unterstützer in der SPÖ „toben“ seit Rendi-Wagners „Wut-Auftritt“ in der ZiB 2 noch mehr gegen sie. Dort hatte die Parteichefin die „permanenten Angriffe aus den Hinterzimmern“ Doskozils kritisiert.

Deutsch: "So etwas habe ich noch nie erlebt"

Die Rache der SPÖ-Burgenland folgte prompt. Burgenlands Geschäftsführer Roland Fürst drohte offenbar die Überweisungen der Mitgliedsbeiträge an den Bund zu stoppen, sagt SPÖ-Bundesgeschäftsführer Christian Deutsch zu ÖSTERREICH. „Diese Ankündigung ist eine willkürliche und unsozialdemokratische Aktion. Als Reaktion auf ein ZiB 2-Interview. So etwas habe ich noch nie erlebt.“

Skurril: Nachdem oe24 Mittwochabend darüber berichtete, konterte Fürst: „Ich bin schockiert, dass vertrauliche Gesprächsinhalte verzerrt in die Öffentlichkeit gegeben werden.“ In der Löwelstraße hörte man jedenfalls Fürst sagen: „Das war die letzte Zahlung, die ihr bekommen habt – ab jetzt gibt‘s nichts mehr.“

High Noon im Präsidium, dann SP-Parteitag

Mehrheit. In der SPÖ erwarten viele ein High Noon im Präsidium. Die Mehrheit dort steht Doskozil – sowohl was Teile seiner Inhalte als auch was sein „unsolidarisches Vorgehen“ betrifft, so der Vorwurf – als potenziellem SP-Spitzenkandidaten ablehnend gegenüber. Daher wollte das Doskozil-Lager erst nach der Salzburg-Wahl eine Mitgliederbefragung über die „Kanzler-Kandidatur“ fordern. Jetzt läuft es auf einen Kampfparteitag im Mai oder Juni hinaus.

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