Wirbel um Muchitsch

SPÖ-Nationalrat: Sozialwohnung um 286 Euro

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Josef Muchitsch verdient nach eigenen Angaben 4.619 Euro netto.

Nach der Aufregung um die Wohnungskäufe des Geschäftsführers des gemeinnützigen Wohnbauträgers Neue Heimat/Gewog, Karl Wurm, sorgt nun SP-Nationalrat und Bau-Gewerkschafter Josef Muchitsch mit seiner neuen Wohnung in sozialen Medien und bei der Konkurrenz für Empörung: Die Wohnung befindet sich in einem Haus der Sozialbau AG und ist entsprechend billig, wie die "Presse" (Samstag-Ausgabe) schreibt.

Der steirische Nationalratsabgeordnete bezieht demnach - nach einem Tipp seiner Mitarbeiterin - aktuell eine 37-Quadratmeter-Wohnung mit Balkon im 8. Wiener Gemeindebezirk unweit des Parlaments, für die er 285,99 Euro inklusive Betriebskosten bezahlt. Weil das 1966 mit Wohnbaufördermitteln errichtete Haus mittlerweile ausfinanziert ist, gelten laut "Presse" keine Einkommensgrenzen und die Sozialbau AG darf die Wohnung frei vergeben. Die Nähe des Bauträgers zur SPÖ wurde von Medien schon öfter thematisiert.

Muchitsch findet nichts Verwerfliches an der Situation: "Ich habe eine Frau und drei Kinder. Ich bezahle sicher nicht tausend Euro für eine Wohnung", sagte er der Zeitung. Nach eigenen Angaben verdient er 4.619 Euro netto.

Vor allem diese Aussage verbreitete die politische Konkurrenz Freitagabend genüsslich auf Facebook und Twitter. Für die NEOS empörte sich außerdem die Wiener Spitzenkandidatin Beate Meinl-Reisinger in einem offenen Brief über ihren Kollegen: "Als Abgeordnete zum Nationalrat verdiene ich ja wohl genug, um mir eine Wohnung am freien Markt leisten zu können." Sie koche vor Wut, "Schämen Sie sich denn eigentlich nicht?", wollte Meinl-Reisinger wissen.

Gegenüber ÖSTERREICH sagt Muchitsch: "Mir ist bewusst, dass ich durch meine aktive politische Arbeit bei heiklen Themen – wie zum Beispiel die Einführung des Bestbieterprinzips und dem Kampf gegen Lohn- und Sozialdumping – ständig in der Auslage stehe und dadurch nicht nur „Freunde“ gewinne. Ich lasse mich von meiner politischen Arbeit im Kampf gegen die Arbeitslosigkeit und im Kampf gegen Lohn- und Sozialdumping durch solche „Querschüsse“ nicht abbringen."

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