Verfassungsausschuss

SPÖ, ÖVP und Grüne beschließen Hymne

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Ab 1. Jänner 2012 singen die Österreicher eine etwas andere Bundeshymne.

Denn künftig werden nicht nur die Leistungen der "großen Söhne" des Landes, sondern auch jene der "großen Töchter" gewürdigt. Der Verfassungsausschuss gab am Dienstag - trotz zum Teil heftiger Kritik von FPÖ und BZÖ - grünes Licht für einen entsprechenden Gesetzesantrag. SPÖ, ÖVP und Grüne begrüßten den Schritt ausdrücklich. Sie wiesen darauf hin, dass eine geschlechtergerechter Text mehr als 60 Jahre nach Einführung der Bundeshymne überfällig sei.

Konkret sieht der erst vergangenen Freitag eingebrachte Gesetzesantrag vor, die Zeile "Heimat bist zu großer Söhne" durch "Heimat großer Töchter und Söhne" zu ersetzen. In der dritten Strophe werden die "Brüderchöre" durch "Jubelchöre" ausgetauscht. Text und Melodie der Bundeshymne werden damit erstmals auch gesetzlich verankert. Mit einem Abänderungsantrag wurde der 1. Jänner 2012 als Start für die neue Hymne festgelegt.

Scharfe Kritik kam von BZÖ und FPÖ. BZÖ-Abg. Peter Westenthaler erachtet die neuen Formulierungen als historische Verzerrung und "falsch verstandene Vergenderung". Die neue "schlechte Fassung" bringe ein "musikalisches Holpern", beklagte FP-Abg. Walter Rosenkranz.

Der neue Text der Bundeshymne

Land der Berge, Land am Strome,
Land der Äcker, Land der Dome,
Land der Hämmer, zukunftsreich.
Heimat, großer Töchter und Söhne,
Volk, begnadet für das Schöne,
Vielgerühmtes Österreich, Vielgerühmtes Österreich.

Heiß umfehdet, wild umstritten,
Liegst dem Erdteil du inmitten,
Einem starken Herzen gleich.
Hast seit frühen Ahnentagen
Hoher Sendung Last getragen,
Vielgeprüftes Österreich, Vielgeprüftes Österreich.

Mutig in die neuen Zeiten
Frei und gläubig sieh uns schreiten
Arbeitsfroh und hoffnungsreich.
Einig lass in Jubelchören,
Vaterland, dir Treue schwören,
Vielgeliebtes Österreich, Vielgeliebtes Österreich.
 

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