Bei den umstrittenen Studiengebühren könnte sich die SPÖ als Kompromiss ein Kreditmodell vorstellen.
Bei den Studiengebühren handelt es sich um einen Knackpunkt in den laufenden Koalitionsverhandlungen. SPÖ-Wissenschaftssprecher Josef Broukal soll nun laut einem Zeitungsbericht ein zinsloses Kreditmodell als Ausweg angedacht haben.
Studiengebühren bleiben aufrecht
Das hieße, dass die
Studiengebühren von 363 Euro pro Semester aufrecht blieben. Allerdings
hätten all jene Studierenden, die kein Stipendium bekommen und ihr Studium
durch Nebenjobs finanzieren müssen, die Möglichkeit, vom Staat einen
zinsenlosen Bildungskredit in Anspruch zu nehmen.
Kredit wird später zurückbezahlt
Dieser Kredit wäre
erst in späteren Jahren, wenn Absolventen in eine höhere Position und
Gehaltsstufe klettern, an die Republik zurückzuzahlen. Daneben soll es
weiterhin möglich sein, die Studiengebühren auch sofort zu zahlen. In
Australien, wo dieses Modell bereits Praxis ist, wird in einem solchen Fall
ein Viertel der Beiträge als Bonus erlassen.
Zwei Bedingungen für Umsetzung
Die SPÖ knüpft die
Bereitschaft zu dieser Positionsänderung an zwei Bedingungen. Broukal: "Die
Stipendien müssten endlich angehoben und valorisiert werden. Sie haben an
Kaufkraft in den letzten sieben Jahren 20 Prozent verloren. Auch die
Einkommensgrenzen warten dringend auf Anpassung an die Geldentwertung."
Darüber hinaus sollten jene, die berufsbedingt nur mit halber Kraft
studieren können, auch nur die Hälfte der Gebühren zahlen.
Bisher nur Abschaffung akzeptiert
Im Wahlkampf hatte sich die SPÖ
uneingeschränkt für eine Abschaffung der Studiengebühren ausgesprochen. Noch
am Montag dieser Woche hatte Broukal im SPÖ-Pressedienst verkündet: "Die SPÖ
ist nach wie vor für die Abschaffung der Studiengebühren und geht mit diesem
Punkt, der ganz oben auf der Uni-Agenda der SPÖ steht, in die Verhandlungen
mit der ÖVP."