Meinungsumschwung bei Bildungsverhandler Niessl: "Alle Fünfjährigen sollen eine Vorschulstufe besuchen". Die ÖVP winkt ab.
Die SPÖ fordert bei den Koalitionsverhandlungen mit der ÖVP nun doch wieder ein verpflichtendes Vorschuljahr. Der burgenländische Landeshauptmann Hans Niessl (S), Bildungs-Chefverhandler seiner Partei, hatte zuletzt auf diese Forderung verzichtet. Nun kündigt er für kommende Woche Nachverhandlungen mit der ÖVP an. "Unser Verhandlungsziel ist, dass alle Fünfjährigen eine Vorschulstufe besuchen sollen", sagt er. Absolviert werden soll sie je nach Möglichkeit im Kindergarten oder in der Volksschule.
VP-Neugebauer winkt ab
ÖVP-Bildungsverhandler Fritz Neugebauer
lehnt das allerdings ab. "Als Schnellschuss eine zehnjährige Schulpflicht
einzuführen, halte ich für nicht möglich", sagt er. Außerdem verweist er
darauf, dass Niessl am 15. Dezember den Verzicht auf das verpflichtende
Vorschuljahr erklärt hatte (der SP-Verhandler sprach damals dennoch von
einem "großen Wurf"): "Das finde ich schon merkwürdig, wenn Verhandeltes
über Nacht wieder umgeworfen wird, nur weil der Konsens der SPÖ nicht mehr
gefällt", meint Neugebauer.