CEO Papperger: Haben lange zu wenig in Verteidigung investiert - Größte Fertigungsstätte von militärischen Lkw in Europa - Sprecher: Große Aufträge von Bundesheer und Bundeswehr
Im Zuge seines Staatsbesuchs in Österreich hat der deutsche Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier auch den österreichischen Standort des deutschen Rüstungskonzerns Rheinmetall besucht. Empfangen wurde Steinmeier in Wien-Liesing von niemand geringerem als Rheinmetall-CEO Armin Papperger. Der Bundespräsident besuchte die größte Fertigungsstätte von militärischen Lkw in Europa auf eigenen Wunsch.
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Das Werk der Rheinmetall MAN Military Vehicles GmbH (RMMV) am Wiener Stadtrand ist nach eigenen Angaben im Bereich militärischer Lkw der wichtigste Ausrüster der deutschen Bundeswehr und des österreichischen Bundesheeres. Zu den mehr als 50 Kundenländern zählen etwa Großbritannien, Australien, Norwegen, Schweden oder Singapur. Pro Jahr entstehen hier 4.000-4.500 Lkw, was rund 18 Fahrzeugen am Tag entspricht. Am Standort in Liesing werden bereits seit 120 Jahren Fahrzeuge entwickelt und produziert. Das Areal, das rund 95.000 Quadratmeter umfasst, ist so groß wie der Stadtpark.
Rheinmetall investierte 50 Mio. Euro in Wiener Standort
Aktuell arbeiten etwa 1.500 Mitarbeiter am Standort in Liesing. Man habe derzeit große Aufträge vom Bundesheer und der deutschen Bundeswehr, versicherten Unternehmenssprecher. In den vergangenen fünf Jahren habe Rheinmetall rund 50 Millionen Euro in die Kapazitätserweiterung und in die Modernisierung des Werkes in Liesing investiert.
Der spontane Besuch des deutschen Staatschefs zeigt, wie wichtig Rheinmetall für die deutsche Wirtschaft geworden ist. Die politische Großwetterlage ist gut fürs Geschäft beim Rüstungskonzern. Seit dem Kriegsbeginn in der Ukraine hat Rheinmetall große Gewinne erzielt, der Konzern profitiert von der gestiegen Nachfrage der NATO-Partner. Im Februar hatte sich der Aktienkurs von Rheinmetall im Vergleich zum Vorkriegsniveau verzehnfacht. "Wir haben lange viel zu wenig Geld in die Verteidigung investiert", sagte CEO Papperger. Von der deutschen Bundesregierung habe er den Auftrag bekommen, "jetzt zu liefern".
Steinmeiers dreitägiger Staatsbesuch endet am Donnerstag in Tirol. Dort steht eine Visite der Baustelle des Brenner-Basistunnels gemeinsam mit dem Tiroler Landeshauptmann Anton Mattle (ÖVP) auf dem Programm.