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Linz im Ausnahmezustand

Stinkbombe bei Treffen von Rechten

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Rechte im Redoutensaal, 2.000 Demonstranten davor – Linz im Ausnahmezustand.

Unter scharfen Sicherheitsvorkehrungen und großem internationalen Medieninteresse fand am Samstag in Linz der rechte Kongress der „Verteidiger Europas“ statt. Rund 350 Teilnehmer aus dem deutschsprachigen Raum kamen in die Redoutensäle neben dem Landestheater.

Stinkbombe bei Treffen von Rechten
© APA

Die Einsatzeinheiten in Linz haben Verstärkung aus zwei weiteren Bundesländern. © APA

Überraschungsgast sollte der Salzburger Weihbischof Andreas Laun sein. Er sagte seine Teilnahme auf Ersuchen des Salzburger Erzbischofs Franz Lackner aber wieder ab. FPÖ-Generalsekretär Herbert Kickl trat als Hauptreferent auf. Er freute sich, im Publikum „keine roten und grünen mieselsüchtigen Parlamentarier zu sehen“.

Kurz nach Beginn des Kongresses kam es bereits zu einer ersten Störaktion: Zwei Verdächtige deponierten im Saal eine Stinkbombe, sie wurden verhaftet.

Gegen das Treffen der Rechten demonstrierten am Samstagnachmittag in der Linzer Innenstadt rund 2.000 Menschen. Sie zogen lautstark durch die Straßen.

Die Polizei, die mit 350 Mann aufmarschiert war, ­hatte wegen der „aufgeheizten Stimmung zwischen den politischen Gegenpolen“, so ein Sprecher, eine Sperrzone verhängt.

Stinkbombe bei Treffen von Rechten
© APA

Um 14 Uhr begann die Gegen-Demo. © APA

Prominente protestierten bei Landeschef Pühringer

Bei dem Kongress traten „führende Figuren mit rechtsextremem, völkisch-rassistischem Einschlag“ auf, so der deutsche Verfassungsschutz über die amtsbekannten Vortragenden.

Schon im Vorfeld hatte das Treffen für Proteste gesorgt: Prominente von Elfriede Jelinek bis Franz Vranitzky intervenierten bei Landeshauptmann Josef Pühringer, die Räumlichkeiten des Landes nicht zur Verfügung zu stellen.

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