Warnt vor "Bürgerkrieg"

Strache erregt Österreich

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Wie die Blauen das Land polarisieren und warum.

Er versuche den Wahlkampf wieder „zu emotionalisieren“, sagt Politik-Berater Thomas Hofer. Und das scheint FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache mit seinen jüngsten Sagern auch zu schaffen. In den vergangenen Tagen haben die Blauen gleich mit mehreren Sprüchen das Land erregt:

In seiner „Rede zur Lage der Nation“ – wir berichteten – hatte der FPÖ-Chef vor „bürgerkriegsähnlichen Zuständen“ in Österreich „gewarnt“. Der ehemalige Bundespräsident Heinz Fischer wies dies ebenso prompt zurück wie SP-Kanzler Christian Kern und VP-Vizekanzler Reinhold Mitterlehner. Im Internet – etwa auf der Facebook-Seite von Kern oder Strache – gehen die Emotionen bereits hoch. Politik-Berater Hofer glaubt aber, dass der „Begriff Bürgerkrieg zu hart und überzogen ist“. Damit schrecke Strache die Mehrheit eher ab.

Ganz anders schaue das bei der „kalkulierten Provokation“, so Thomas Hofer, bei den jüngsten Plakaten von FP-Hofburg-Kandidat Norbert Hofer aus. Hier plakatiert die FPÖ nun mit dem Spruch „so wahr mir Gott helfe“. Die Blauen kassierten damit zwar prompt Aufregung der übrigen Parteien und von der Kirche, aber damit könnte der Blaue sehr wohl in breiteren Wählerkreisen punkten, glaubt der Politikberater.

Tatsächlich ist es eine alte Strategie der Freiheitlichen und ihres Generalsekretärs, mit polarisierenden Wahlplakaten – einst etwa „daham statt Islam“ – die Aufmerksamkeit an sich zu ziehen. Insbesondere am Land – hier schwächelt Hofers Kontrahent Alexander Van der Bellen – könnte das der FPÖ helfen.

Dass FPÖ-Chef Strache am Nationalfeiertag just die Hymne des Ständestaates von Ottokar Kernstock gepostet habe, verwundert Politikberater Hofer hingegen. „Damit erreicht er nur eine kleine Gruppe der Bevölkerung, die er ohnehin schon hat. Aber er liefert seinen Gegnern Munition gegen die FPÖ.“

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