ÖSTERREICH-Interview

Strache: FP-Chef als 
Snowden-
Opfer?

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SPÖ führt in Sonntagsfrage 3 % vor ÖVP. Regierungs- Zeugnis: Fekter bleibt sitzen.

Die Sperre seiner Facebook-Seite regt FPÖ-Parteichef Heinz-Christian Strache immer noch auf. Zwar kann Strache mittlerweile wieder Nachrichten posten und hat das auch am Samstag gemacht, einige kritische Einträge seien aber gelöscht worden, klagt er an. Dabei handle es sich um Postings gegen die Abhörmethoden der USA und einen Asyl-Aufruf für Aufdecker Ed Snowden.

Für den FP-Chef ist im ÖSTERREICH-Interview klar, dass Facebook „einem Auftrag“ gefolgt ist: „Es ist offensichtlich, dass da ein Kommando dahinter steckt.“ Am Donnerstag meldete sich Strache erstmals wieder auf Facebook – er schrieb: „Facebook hinderte mich drei Tage lang, zu posten. Kritische Beiträge über den US-Spionage-Skandal wurden gelöscht.“ Die Aufregung war groß, Strache ist der heimische Politiker mit den meisten Fans auf Facebook.

Es war nicht das erste Mal, dass der FPÖ-Chef auf Facebook gesperrt wurde: Bereits zum dritten Mal wurde seine Seite deaktiviert. Das letzte Mal war ein Foto von Straches Freundin der Grund – es soll Facebook zu „anstößig“ gewesen sein.

Strache legt nach
Er forderte jetzt den Stopp jeglicher Auftragsvergabe von heimischen Behörden an US-Technik-Firmen wie 
Microsoft. Und er will weiter Asyl für Snowden in ­Österreich.
 

"Gezielte Aktion gegen mich"

ÖSTERREICH: Ihr Zugang zu Ihrem Facebook-Profil wurde gesperrt. Sie wittern eine Verschwörung, weil Sie die USA kritisiert hätten. Wieso?
Heinz-Christian Strache: Facebook entschuldigt sich, hat aber gleichzeitig genau jene Postings in denen ich die Abhörmethoden der USA kritisiert hatte und Asyl für Eduard Snowden gefordert hatte, gelöscht. Es ist offensichtlich, dass da ein Kommando dahinter steckt.

ÖSTERREICH: Ein Facebook-Profil kann aufgrund von User-Beschwerden gesperrt werden. Sie hatten ja auch immer wieder rechtsextreme Postings auf Ihrer Seite.
Strache: Diese Postings kamen meistens von anonymen Fake-Profilen. Interessanterweise konnte man nie die Urheber nachvollziehen. Das heißt, das waren nicht nur irgendwelche Spinner.

ÖSTERREICH: Sie verdächtigen die Polit-Konkurrenz dafür verantwortlich zu sein?
Strache: Ich bin der erfolgreichste Politiker auf Facebook. Die politischen Mitbewerber sind neidig, dass ich dort mit so vielen Interessenten kommunizieren kann. Daher kann ich mir vorstellen, dass der politische Mitbewerber da mit konzertierten Aktionen gegen mich vorgeht. In diesem Wahlkampf werden War Rooms eröffnet und mit schmutzigen Tricks gearbeitet. Aber das wird sich gegen diese Politiker richten.

ÖSTERREICH: Sie fliegen nach Ibiza. Die Regierungsspitze arbeitet laut Eigenangaben durch.
Strache: Ich fahre für zwei Wochen mit meinen Kindern nach Spanien. Und lasse mir diesen Urlaub mit meiner Familie nicht nehmen. Ich stehe ehrlich dazu. Jeder Mensch braucht Erholung. Ich muss auch einmal abschalten, so wie jeder Mensch. Die Regierungsspitze behauptet nur Tageweise auf Urlaub zu sein. Das ist unehrlich. In Wirklichkeit werden das auch 14 Tage sein.

ÖSTERREICH: Trotzdem, keine Angst im Wahlkampf verdrängt zu werden, wenn die anderen da sind?
Strache: Wer so tut, als würde er 24 Stunden am Tag arbeiten lügt oder wird zum Sicherheitsrisiko. Und ich bin ja erreichbar.

 

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