Burgenland-Wahl

Strache erwartet zweistelliges Ergebnis

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Der FPÖ-Chef verwechselt zwar Eberau mit Ebensee, will aber trotzdem einen "Denkzettel" für Rot und Schwarz.

FPÖ-Parteiobmann Heinz-Christian Strache hat sich beim Wahlkampfabschluss der burgenländischen Landesgruppe am Mittwoch davon überzeugt gezeigt, dass die Freiheitlichen bei der Landtagswahl am Sonntag die "prozentuelle Zweistelligkeit" einfahren werden. "Je höher sie wird, desto besser für das Burgenland", betonte Strache bei der Kundgebung in Oberwart. Spitzenkandidat Landeschef Johann Tschürtz appellierte an die Wähler, Rot und Schwarz "einen Denkzettel" zu verpassen.

Denkzettel für Rot und Schwarz
"Es wird Zeit, Rot und Schwarz einen Denkzettel abzugeben, denn es kommen Steuererhöhungen auf uns zu, die sich gewaschen haben. Nicht jetzt vor der Wahl, sondern erst nach der Wiener Wahl", warnte Tschürtz. Auch die anderen Mitbewerber bekamen ihr Fett ab, so meinte er: "Lieber ein Haus im Grünen, als einen Grünen im Haus." Der Freiheitliche Landesparteiobmann gab weiters zu bedenken, dass eine Stimme für die Liste Burgenland (LBL) - gegründet von ehemaligen FPÖ-Politikern - eine "verlorene" sei, denn: "Das bringt nur die Absolute der SPÖ näher."

"Hochanständige" Zuwanderer
Strache betonte die Positionierung der Freiheitlichen als "soziale Heimatpartei" und sorgte mit markigen Sprüchen für Zustimmung unter den Zuhörern. So will er etwa zwischen "hochanständigen" Zuwanderern sowie jenen unterschieden wissen, die nach Österreich kämen, um den Sozialstaat auszunutzen: "Wer sich nicht integrieren will, für den habe ich ein Reiseziel: Ab in die Heimat." Weiters erklärte der FPÖ-Chef: "Wir haben eine Verantwortung für den österreichischen Staatsbürger. Wir haben der eigenen Bevölkerung zu dienen."

Eberau ist nicht Ebensee
Ziel der Freiheitlichen ist es im Burgenland, die Absolute der SPÖ zu brechen. "Es ist nicht gut fürs Land, wenn jemand in absoluter Arroganz leben kann", so Strache, der dem roten Landeshauptmann Hans Niessl vorwarf, unglaubwürdig zu agieren etwa bei der geforderten Proporzabschaffung oder dem ursprünglich in Eberau geplanten Asylzentrum: "Aber die Menschen gehen zum Schmied und nicht zum Schmiedl." Was Eberau betrifft, passierte Strache ein kleiner Fauxpas, da er die südburgenländische Gemeinde mit "Ebensee" verwechselte.

FPÖ pro Assistenzeinsatz
Auch auf das Thema im burgenländischen Wahlkampf, den Assistenzeinsatz des Bundesheeres, ging der FPÖ-Obmann kurz ein. Natürlich sei man für eine Verlängerung des Einsatzes, allerdings müssten die Soldaten mehr Kompetenzen erhalten, um sicherheitspolitisch eingreifen zu können.

Unterstützung bekamen die burgenländischen Wahlkämpfer vom Vizeparteichef Norbert Hofer und dem Dritten Nationalratspräsidenten Martin Graf. In unmittelbarer Nähe zum Stadtpark, wo die freiheitliche Kundgebung stattfand, hatten auch Grüne und ÖVP ihre Verteilaktion laufen.

Strache "schwindelt"
Dass Strache nun pro Assistenzeinsatz plädiert, amüsiert den Grünen Sicherheitssprecher Peter Pilz: "Gestern im Nationalen Sicherheitsrat hat die FPÖ den Assistenzeinsatz zum wiederholten Mal als verfassungswidrig abgelehnt. Heute will ihn Strache verlängern. Warum beschwindelt Strache die Burgenländer?" Pilz nennt den FPÖ-Chef einen "blauen Münchhausen": "Es ist schlimm genug, dass Strache Eberau mit Ebensee verwechselt. Aber 'dafür' mit 'dagegen' verwechseln - das kann sonst nur Hans Niessl."

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