Ex-FP-Chef packt aus

Strache gibt 1. TV-Interview nach Ibiza-Affäre

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Der Ex-Vizekanzler meldete sich zum ersten Mal seit der Affäre auf einem russischen Sender zu Wort.

Ex-Vizekanzler und Ex-FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache hat zum ersten Mal seit der Ibiza-Affäre und dem damit verbundenen Rücktritt ein Fernsehinterview gegeben. In Wien sprach er mit dem deutschen Ableger von "Russia Today" über die Geschehnisse.

Darin nimmt er vor allem Ex-Kanzler und ÖVP-Chef Sebastian Kurz in die Pflicht. Er wirft ihm Wortbruch und Kalkül vor. Nachdem er Kurz über das Video und seinen Rücktritt informiert habe, habe ihm Kurz das Versprechen gegeben die Koalition weiterzuführen. Danach hieß es aber, dass die ÖVP nun auch den Rücktritt von Innenminister Herbert Kickl (FPÖ) wolle. "Das zeigt durchaus auch, dass hier eine Entwicklung stattgefunden hat, wo man sicherlich auch anmerken muss, dass man den Eindruck hat, dass hier auch jemand versucht hat strategisch Kapital aus dem Video zu schlagen", so Strache in Richtung ÖVP.

Strache: Unternehmer bot 2015 eine Million für meinen politischen Kopf

Weiters vermutet er einen größeren Investor hinter dem Ibiza-Video, der als Auftraggeber für die bereits bekannten mutmaßlichen Hintermänner fungierte. Zusätzlich deutete er auch ein großes politisches Interesse an. Man habe dadurch versucht ihn zu Fall zu bringen, was letztendlich auch gelang. Später deutet er an, dass ein "prominenter österreichischer Unternehmer" bereits 2015 eine Million Euro auf seinen "politischen Kopf" geboten habe. „Er hat gute Kontakte zu den Neos, zur ÖVP und er hat den Präsidenten zu Treffen mit iranischen Politikern begleitet. Das ist also jemand, der Einfluss hat", spekuliert Strache.

Kritik an Ermittlungen rund um Ibiza-Video

Zu den schleppend laufenden Ermittlungen rund um das Video, meint Strache: "Ich glaube das solche Vorgehensweisen (das heimlich gefilmte Ibiza-Video, Anm. d. Red.) in einem Rechtsstaat zutiefst abzulehnen sind und auch schon aus diesen rechtsstaatlichen Kriterien heraus ein Interesse daran haben muss alles restlos aufzuklären. Und hier ist die Enttäuschung da, dass die politischen Verantwortungsträger in Österreich den Eindruck vermitteln, dass die Aufklärung sie nicht interessiert." Ein politisches Comeback schließt er weiterhin nicht aus. Allerdings betont Strache, dass dies nach der Aufklärung des Ibiza-Videos erfolgen soll.

Zur Schredder-Affäre der ÖVP sagt er, dass er nicht glaube, dass Kurz nichts über die geschredderten Festplatten gewusst habe. In den letzten Jahren der Zusammenarbeit habe er mitbekommen, dass nichts ohne dem Wissen des Ex-Kanzlers geschah, so Strache in dem Interview.

Dass er sich als Vizekanzler immer für einen Dialog mit Russland ausgesprochen hat und den Sanktionen gegen das Land immer kritisch gegenüber stand, war der EU immer "ein Dorn im Auge", betont Strache mehrmals.


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