Neue Doku über Ex.Kanzler

Strache über Kurz: "Es war unheimlich"

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Weggefährten und Zeitgenossen wie Wolfgang Schüssel und Heinz-Christian Strache  sprechen über den türkisen Weg zur Macht.

Am Donnerstag um 20.15 Uhr – knapp eineinhalb Monate nach Sebastian Kurz‘ Rückzug aus der Politik – präsentiert ORF III die neue Dokumentation „Sebastian Kurz – Der türkise Weg zur Macht“. In der ORF-III-Neuproduktion erzählen Franziska Mayr-Keber und Reiner Reitsamer die Geschichte eines steilen Aufstiegs und eines tiefen Falls: Mit 24 wird Sebastian Kurz der jüngste Staatssekretär, mit 27 der jüngste Außenminister, den Österreich je hatte, mit 31 dann zum weltweit jüngsten amtierenden Regierungschef. Die marode ÖVP wandelt er zur Neuen Volkspartei. Er färbt sie von schwarz auf türkis um und beschert ihr einen Wahlsieg nach dem anderen. Kurz ist die Lichtgestalt der Konservativen in ganz Europa. Seine Karriere scheint auf Jahrzehnte angelegt zu sein. Aber dann werden Chats öffentlich, die ein anderes Licht auf den Politstar und den von ihm versprochenen „neuen Stil“ werfen – und genauso schnell, wie seine politische Karriere begonnen hat, ist sie zu Ende.

In Exklusiv-Interviews kommen Zeitgenossen und Wegbegleiter wie Wolfgang Schüssel (ehem. Bundeskanzler, ÖVP), Franz Fischler (ehem. Minister, ÖVP) und Heinz-Christian Strache (ehem. Vizekanzler, FPÖ) sowie die Journalistinnen Eva Linsinger (stv. Chefredakteurin „profil“) und Anneliese Rohrer oder Politikberater Thomas Hofer zu Wort.

Stimmen aus der Dokumentation:

Wolfgang Schüssel, ehem. Bundeskanzler, ÖVP: „Sebastian Kurz hat die politische Mitte neu definiert – mit Themen, aber auch mit einem neuen Stil.”

Franz Fischler, ehem. Landwirtschaftsminister, ÖVP, zum rasanten Aufstieg von Sebastian Kurz und der neuen Volkspartei: „Eigentlich war das wie eine Silvesterrakete. Das ist irrsinnig schnell und senkrecht in die Höhe gestartet, hat ein Riesenlicht und Feuerwerk produziert – und ist dann sehr rasch auf den Boden gefallen.“

Thomas Hofer, Politikberater, zum Auftreten des Ex-Bundeskanzlers: „Kurz war ein unglaublich kontrollierter, auf Fehlervermeidung programmierter Politiker. Er hat nichts dem Zufall überlassen.“

Heinz-Christian Strache, ehem. Vizekanzler, FPÖ, über Sebastian Kurz: „Er hat den Eindruck vermittelt, sich immer unter Kontrolle zu haben. Es war unheimlich.“

Anneliese Rohrer, Journalistin, über die Chat-Protokolle: „Die Vorstellung, dass man von solchen Leuten regiert wird, hat mich empört. Aber mehr noch: Sie hat mich erschreckt.”

Eva Linsinger, Journalistin „profil“: „Österreich ist eines der Mutterländer des Populismus: Jörg Haider, Karl-Heinz Grasser – bei diesen Politikern gab es viel Show, aber ganz wenig Substanz. Da gehört auch Sebastian Kurz dazu, der mit diesem Populismus aufgewachsen ist.”
 

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