Strasser-Verhandlung vertagt

Rückschlag für Anklage im "Lobbygate"-Prozess

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Enthüllungsjournalisten kamen nicht: Weiteres Material für Sachverständigen nötig.

Die beiden englischen Journalisten der "Sunday Times" erschienen nicht in Linz vor Gericht. Sie sollen nun im Rechtshilfeweg oder per Video- oder Telefonkonferenz als Zeugen befragt werden. Ein gerichtlich beeideter Sachverständiger für Audio- und Videotechnik kam zwar, konnte aber noch kein Gutachten vorlegen, da er dafür weiteres Material brauche. Die Verhandlung wurde auf 14. Mai vertagt.

Der Sachverständige sagte aus, er habe außer einer CD-Rom und einem Privatgutachten nichts erhalten. Er habe sich auf der Internet-Plattform you tube ein Video des Treffens von Strasser mit den beiden Journalisten angeschaut. Das sei jedenfalls schlechter Qualität. Es könne mit einer Knopfloch-Kamera oder einem schlechten Handy aufgenommen worden sein, so der Experte. Es könne aber auch in guter Qualität erstellt und im Nachhinein verschlechtert worden sein. Es gebe darauf etliche Schnitte, das sei aber so üblich bei einer Zusammenfassung längerer Aufnahmen.

Es wurde beschlossen, Kopien des Rohmaterials, das in einer Zeit-im-Bild-Sendung vom 14. März 2012 sowie in weiteren Sendungen zu sehen war, vom ORF beizuschaffen, damit der Sachverständige sie begutachten könne.

Der OÖN-Anwalt fragte, ob der Sachverständige feststellen könne, dass zu einer Videoaufnahme der Ton von einem anderen Treffen dazugefügt worden sei. Das habe Strasser so behauptet. Der Experte gab an, dass man mittels einer Methode feststellen könne, wo eine Tonspur aufgenommen worden sei. Er habe aber keine Hinweise auf eine Manipulation gefunden, doch sein Equipment könne einfach zu schlecht dafür sein. Er habe etwa zehn atypische Aufnahmeformen gefunden. Das bedeute, dass irgendetwas mit dem Audiosignal passiert sei. "Damit kann ich aber nicht feststellen, woher es stammt."

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