Kritik an Odin Wiesinger reißt nicht ab. Dieser holt nun zum Rundumschlag aus.
Die FPÖ hat den höchst umstrittenen Maler Odin Wiesinger für den Landeskultur-Beirat in Oberösterreich nominiert. Dieser lieferte Werke an die als rechtsextrem eingestufte Zeitung Aula. Auf etlichen seiner Bilder stellte er Soldaten der deutschen Wehrmacht heroisierend dar. Eine seiner Bildserien soll den Namen Endsieg tragen.
Video: Odin Wiesinger zum Kulturbeirat in OÖ bestellt
Zu der Bestellung gab es zahlreiche empörte Proteste. Als "absolute Provokation" bezeichnet die SPÖ-Sprecherin für Gedenkkultur, Sabine Schatz, die Nominierung. Die Grünen fordern, Wiesinger wieder abzuberufen. Der oberösterreichische ÖVP-Landeshauptmann Thomas Stelzer verwies darauf, dass es im Kulturbeirat ein "eigenständiges Nominierungsrecht für alle im Landtag vertretenen Parteien" gebe.
Erster Rücktritt
Noch am Montag hat Landeskulturbeirat Thomas Baum aus Protest seinen sofortigen Austritt erklärt. Mit dieser fatalen Entscheidung ist mir eine weitere Teilnahme bis zur Beendigung der Funktionsperiode nicht mehr möglich. Somit habe ich mit großem Bedauern meinen sofortigen Austritt aus dem Oberösterreichischen Landeskulturbeirat erklärt,“ schrieb Baum auf Facebook.
Auch die Kulturplattform OÖ protestiert gegen die Bestellung Wiesingers und richtete einen offenen Brief an Landeshauptmann Stelzer.
Wirbel um Posting
Ein Facebook-Posting aus dem Jahr 2015 sorgte nun für neue Aufregung. Wiesinger hatte damals geschrieben: „…seit dieses sogenannte Deutschland 1945 ‚befreit‘ wurde, ist es das Land von ‚irgendwem‘ und wird von Marionetten regiert.“ Viele User forderten daher die sofortige Abberufung des Malers.
© oe24
Rundumschlag
Wiesinger ging am Dienstag zum Gegenangriff über. „An all die vom Hass zerfressenen, die Denunzianten und selbsternannten Moralapostel… und an die grünen und roten Hetzer: … ihr seid widerlich mit eurer Menschenjagd auf mich! … ihr seid die wahren Faschisten!“, wütet der Maler auf Facebook. „Ich kommentiere hier auf FB gewisse Dinge, die, so wie sie formuliert sind, nicht jedem passen … aber das ist mein demokratisches Recht“
Dann geht Wiesinger auch auf das Posting von 2015 ein. „Ich habe 2015 (!) eine Meldung von Franz Frank kommentiert, in der er von "Deutschland" spricht! (...ja, liebe linksextremisten: die Eelt geht jetzt unter!)... ich habe es als das "sogenannte Deutschland" bezeichnet, weil es sich um ein Staatengebilde handelt, das im Lauf seiner Geschichte seine Grenzen verändert hat! … ich habe "befreit" geschrieben, da dieses "sogenannte Deutschland" (damals noch "deutsches reich" das dritte) nicht nur vom NS-Regime befreit wurde, sondern viele Menschen auch von ihrer "Heimat" (z.b. Sudeten), von ihrem hab und gut, und tragischerweise auch durch Schändung und Mord von ihrem Leben "befreit" wurden! … das darf gesagt werden, ob es euch passt, oder nicht.“
"Denjenigen, die mir eine nähe zum Nationalsozialismus unterstellen sage ich folgendes: Nichts liegt mir ferner als eine nähe zur sozialistischen Ideologe jedweder Prägung! … warum ich so empfinde, das beweist ihr gerade mit eurer medialen Hetzjagd auf mich!
Zum Schluss lässt der Maler noch aufhorchen: „Ihr solltet euch schämen!… und von meinen Freunden in der FPÖ und diversen Funktionären erwarte ich, dass sie für mich das Wort ergreifen, so wie sie es für Andreas Gabalier getan haben!“