Kostenausgleich

Minister kündigt neuen Strom-Bonus an

Wirtschaftsminister Wolfgang Hattmannsdorfer (ÖVP) will die Stromkosten für die Industrie mit einem Bonus senken.

Die österreichische Bundesregierung plant mit dem Strompreiskostenausgleichsgesetz (SAG) 2025/26 einen Industriestrom-Bonus in Höhe von 150 Millionen Euro, um energieintensive Unternehmen gezielt zu entlasten. Ziel ist es, die Wettbewerbsfähigkeit der heimischen Industrie zu sichern und der schleichenden Deindustrialisierung entgegenzuwirken, sagt Wirtschaftsminister Wolfgang Hattmannsdorfer. Die Maßnahme richtet sich an Betriebe mit einem Stromverbrauch ab 1 GWh pro Jahr, die besonders unter den durch den CO₂-Preis gestiegenen Stromkosten leiden.

Hattmannsdorfer: "Größte Strommarkt-Reform"

"Die schleichende Deindustrialisierung muss gestoppt werden. Unsere zentralste Aufgabe ist es daher, Wettbewerbsfähigkeit und Industrie in Österreich zu stärken. Um Jobs und Wohl-stand in Österreich zu halten und unseren Sozialstaat abzusichern. Deshalb haben wir in den ersten 100 Tagen ein Leistungspaket geschnürt – und setzen jetzt mit der größten Strommarkt-Reform und dem Industriebonus weitere wichtige Schritte zur Stärkung unserer Industrie", sagt Wirtschaftsminister Hattmannsdorfer.

Trotz eines Rückgangs der Strompreise seit 2022 stellen diese weiterhin einen Standortnachteil dar. Ohne Ausgleich droht das sogenannte "Carbon Leakage", also die Verlagerung von Produktion in Länder mit niedrigeren Umweltauflagen, warnt das Wirtschaftsministerium. Die Beihilfe soll über ein EU-konformes Kompensationsmodell erfolgen, das indirekte CO₂-Kosten abfedert und eine Beihilfeintensität von 75 % vorsieht.

Zugleich wird die Förderung an Investitionen in Energieeffizienzmaßnahmen gekoppelt. Damit will die Regierung einen Paradigmenwechsel in der Energiepolitik einleiten – Versorgungssicherheit, Klimaschutz und bezahlbare Energie sollen künftig gemeinsam gedacht werden. Geplant ist ein Ministerratsvortrag in den kommenden Wochen, um das Gesetz auf den Weg zu bringen.

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