Die Asfinag will die Kosten für den Rauswurf des Dreier-Vorstands nicht verraten.
Der Aufsichtsrat der Autobahngesellschaft Asfinag hat Freitagmittag die hohen Ablösen für alle drei Vorstände gerechtfertigt. Am Donnerstag war die einvernehmliche Auflösung der Verträge von Mathias Reichhold, Franz Lückler und Christian Trattner bekannt gegeben worden. Als Grund für ihren vorzeitigen Abgang nannten Aufsichtsratschef Eduard Saxinger und sein Stellvertreter Horst Pöchhacker neuerlich die Differenzen über die Neustrukturierung, die das Trio angeblich nicht mittragen wollte.
Höhe bleibt ein Rätsel
Die Höhe der Abfertigungen - in
Summe kolportierte 1,5 Mio. Euro - wollten die Aufsichtsräte unter Berufung
auf eine Verschwiegenheitsvereinbarung mit den Betroffenen nicht bekannt
geben. Nur so viel: 1,5 Mio. Euro seien "sicher falsch".
Medienberichte, wonach jeder Vorstand 280.000 Euro erhalte, dementiere er
nicht, so Saxinger. Ob da noch zusätzlichen Prämien dazukämen, ließ er aber
offen. Jeder Dienstnehmer habe ein Recht darauf, dass seine Bezüge nicht
öffentlich diskutiert würden.
Die Rechnung der Grünen, wonach zu den Ablösen noch ein halbes Jahresgehalt dazuzurechnen sei, weil die Verträge erst mit 31. März 2008 auslaufen, sei nicht zulässig. Die Vorstände seien in dieser Zeit nämlich verpflichtet, dem Unternehmen "uneingeschränkt zur Verfügung zu stehen". Daher stünden den Fortbezügen auch Gegenleistungen gegenüber, meinte Saxinger. Die Grünen waren auf 1,3 Mrd. Euro gekommen - ohne etwaige Prämien.
Grüne wollen RH-Prüfung
Die Grüne Verkehrssprecherin
Gabriele Moser forderte den Rechnungshof auf, "die Ernennungen der
Asfinag-Vorstände, die Umstände der Ablöse und die Höhe der Zahlungen in die
laufenden Prüfungen miteinzubeziehen". Sie sprach wörtlich von "Uralt-Postenschacher
zwischen Rot und Schwarz".
Die FPÖ hält die Asfinag überhaupt nur noch für einen "Versorgungsapparat" mit 9 Mrd. Euro Schulden, in dem nichts mehr weitergehe - was Saxinger und Pöchhacker zurückwiesen. "Politische Zugehörigkeit" werde bei der Auswahl der neuen Vorstände "keine Rolle spielen, aber auch kein Hindernis sein", erklärte der Aufsichtsratspräsident. Intervention seitens Verkehrsminister Werner Faymann habe "nicht stattgefunden".
Laut Koalitionsabkommen sind in der Asfinag in erster Linie Einsparungen von 10 Prozent im Bau vorgesehen, die der Aufsichtsrat mit einem neuen Vorstand "leichter und besser" umsetzen will.