Entgegen FPÖ-Androhung

Tauziehen in ÖVP um Erhaltung der AUVA

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Die VP-Bundes- und Ländervertreter hätten sich darauf geeinigt, hieß es. Klubobmann Wöginger widerspricht.

Geht es nach dem nun bekundeten Willen der ÖVP, soll die Allgemeine Unfallversicherungsanstalt AUVA erhalten bleiben. Das haben Landespolitiker und Nationalratsabgeordnete der Regierungspartei in Wien fixiert, berichtete ORF.at am Dienstag. Weiterer Wunsch: Wenn eine neue "Bundesgesundheitskasse" die Sozialversicherungen ersetzt, dann müssten deren Landesstellen autonom sein. Klubobmann August Wöginger will davon nichts wissen.

Bis spät in der Nacht auf Dienstag berieten die ÖVP-Finanz- und Gesundheitsreferenten der Bundesländer mit ÖVP-Nationalratsabgeordneten in Wien. Die Parlamentarier wurden von Klubobmann August Wöginger angeführt. Dies geschah vor dem Hintergrund zahlreicher Proteste, die FPÖ-Gesundheitsministerin Beate Hartinger-Klein mit ihrer Ankündigung ausgelöst hatte, die Unfallversicherung AUVA auflösen zu wollen. Angedroht war dies allerdings schon im schwarz-blauen Regierungsprogramm, sollte die AUVA erste finanzielle Einsparungen der 500-Mio-Euro-Vorgabe nicht bis Jahresende schaffen.
 

Einheitliches Auftreten

Nun hat sich Hartingers Koalitionspartner ÖVP auf Bundesebene intern darauf verständigt, dass bei der kommenden Reform der Sozialversicherungen die AUVA in jedem Fall erhalten bleiben müsse. Der Salzburger Gesundheitsreferent Christian Stöckl (ÖVP) betonte laut ORF, es sei ihm wichtig, dass man einheitlich für die Erhaltung der AUVA eintritt: "Und es ist sehr wichtig, dass die künftigen Landesstellen der Bundesgesundheitskasse volle Finanzautonomie bekommen sollen. Und das Budget darf nicht unter das Niveau von 2018 fallen."

Auch die Selbstverwaltung der Sozialversicherungen soll erhalten bleiben, müsse allerdings etwas schlanker gestaltet werden, hieß es laut dem Bericht bei der ÖVP. Wie die Reform aller Anstalten am Ende aussieht, das hänge nun noch von den weiteren Verhandlungen ab.

 

Wöginger widerspricht

Aus Sicht der Bundes-ÖVP gibt es anscheinend nun doch keine Einigung innerhalb der Partei, die Allgemeine Unfallversicherungsanstalt AUVA am Leben zu erhalten. "Es zählt die Vereinbarung aus dem Regierungsprogramm", ließ Klubobmann August Wöginger die APA schriftlich wissen. Laut dieser droht die Auflösung, sollte die AUVA erste finanzielle Einsparungen nicht bis Jahresende schaffen.

"Wir befinden uns mit dem Koalitionspartner und den Ländervertretern in guten Gesprächen. Ziel ist eine Zusammenlegung der Sozialversicherungen von 21 auf maximal 5 Träger. Basis der Verhandlungen bilden die Vereinbarungen im Regierungsübereinkommen. Uns geht es um eine schlanke und effiziente Struktur, damit mehr Leistungen bei den Patienten ankommen", so Wöginger. Er widersprach damit dem Salzburger ÖVP-Gesundheitsreferenten Christian Stöckl, laut dem es in der Nacht auf Dienstag eine Einigung von ÖVP-Landes-und Bundespolitikern zum Erhalt der AUVA gegeben hat.
 

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