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Die 21-jährige Lena Schilling kämpft gegen Lobautunnel und die Rückkehr der Kohle.

Wien. In diesen Tagen ist die junge Klima-Aktivistin Lena Schilling wütender denn je: Die Rückkehr der Kohlekraft wird von der Regierung angekündigt, Wiens SPÖ hält am Lobautunnel fest und der Energieverbrauch wird nicht wirklich gedrosselt.

"Ich bin nicht nur von den Grünen enttäuscht"

Oe24.TV: Weil Putin das Gas drosselt, kehren immer mehr Länder zur Kohle zurück. Auch in Österreich soll ein Kohlekraftwerk im Notfall eingeschaltet werden. Ihre Reaktion?

Lena Schilling: Es war ein Versagen der Politik, das uns in diese Krise geführt hat. Die Abhängigkeit wäre nicht notwendig gewesen, man hätte vor 20 Jahren anfangen können, auf erneuerbare Energie zu setzen, hat man nicht. Zu sagen, wir sollen zurück zu Kohle, das ist Blödsinn. Dann werden wir nicht aus der Krise rauskommen, sondern wir manövrieren uns von Krise zu Krise.

Oe24.TV: Wie kommen wir raus aus der Abhängigkeit?

Schilling: Wir brauchen jetzt Windräder, Geothermie, Solaranlagen. Wir müssen Energie sparen. Seit Jahrzehnten wächst unser Energieverbrauch.

Oe24.TV: Wie soll Energie gespart werden?

Schilling: Tempo 100 km/h auf der Autobahn muss sofort kommen, wir hatten auch schon einmal autofreie Tage. Es sind die einfachen Dinge.

Oe24.TV: Wenn das Gas knapp wird, was tun?

Schilling: Klar ist, dass keine Menschen in kalten Wohnungen sitzen dürfen. Wir müssen bei der Industrie anfangen. Die Politik hat verschissen, jetzt dürfen nicht die Menschen draufzahlen!

Oe24.TV: Sind Sie enttäuscht von den Grünen?

Schilling: Nicht nur von den Grünen. Ich bin enttäuscht von der Bundesregierung. Und: Seit 20 Jahren wurde falsch gehandelt.

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