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Ziel: Bald überall 140 km/h

Tempo 140: ÖSTERREICH fuhr Teststrecke

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Auf der Westautobahn startet Hofer mit Tempo 140.

Es ist Hochsommer – doch Verkehrsminister Norbert Hofer (FPÖ) startete einen Test nach dem anderen, als gäbe es kein Morgen. Zuerst öffnet er den Pannenstreifen auf der A 4 – ÖSTERREICH berichtete exklusiv.

Viele heute schon schneller: Und heute stellt Hofer seinen Tempo-140-Test vor. ÖSTERREICH machte es schon am Montag und fuhr die Teststrecke. Ergebnis: Rund 85 Prozent der Autos auf der dritten Spur fahren über 130 km/h! Raser sind aber eher selten – die meisten sind mit rund 140 unterwegs, also genau mit jener Geschwindigkeit, die ab August getestet wird. Dies ist auch der Grund, warum der ÖAMTC für den Test ist: Die Experten argumentieren, dass die Auto­fahrer insgesamt nicht schneller fahren.

Test auf 20 Kilometern in beiden Richtungen

Und so läuft der Test: Zwischen dem Knoten Haid und Sattledt wird auf den bereits montierten Overhead-Displays Tempo 140 auf einer Länge von 20 Kilometern in beiden Richtungen angezeigt – wenn das Wetter schön und der Verkehr nicht zu stark ist. Hofer will jedenfalls ein Jahr testen, „um einen gesamten Jahreszyklus bewerten zu können“, wie er in Interviews mit ÖSTERREICH und oe24.TV bereits verraten hat.

Das Ziel: Nach einem Jahr überall Tempo 140

Nach einem Jahr wird vom Verkehrsministerium Bilanz gezogen und entschieden, ob Tempo 140 auf allen Autobahnen erlaubt wird. Dieses Ziel hat Hofer jedenfalls: „Meine Idee ist, das dort zu machen, wo man auch die Möglichkeit hat, bei schlechtem Wetter und anderen negativen Bedingungen die Geschwindigkeit wieder runterzusetzen“, so Verkehrsminister Hofer.

Tempo 140: ÖSTERREICH fuhr Teststrecke
© oe24

Der ÖSTERREICH-Test auf der A1: "Linzer bald schneller an ihrem geliebten Attersee"

ÖSTERREICH-Reporterin Marlene Krispin fuhr am Montag die Teststrecke ab, ihr Fazit: „Mehr als zehn Fahrzeuge haben uns auf der 20 Kilometer langen Strecke mit mehr als 130 überholt.“ Das sind rund 85 Prozent der Autos, die auf der dritten Spur unterwegs waren. Der ÖSTERREICH-Test im Detail:

  • 10.25 Uhr, Knoten Haid: Wir fahren auf der „West“ brav in der Luft-Hunderter-Zone an Traun und der Abfahrt zum Ikea vorbei. Vor dem Knoten Haid wird’s spannend. Jetzt biegen die meisten Richtung Wels Passau ab – die Test­strecke liegt fast leer vor uns. Perfekt fürs Gasgeben.
  • Überkopf-Verkehrsdisplay gibt grünes Licht: Wir passieren das Überkopf-Verkehrsleitsystem – der 100er ist aufgehoben und wir beschleunigen auf 130. Der Verkehr ist jetzt deutlich weniger dicht, alles wirkt sicher und geordnet. Wir passieren einige Lkws, die auf der rechten Spur dahinzockeln.
  • Schon jetzt fahren viele schneller: Dann passiert es: Zwischen Haid und Sattledt werden wir von mehr als zehn Pkws flott überholt, sie fahren stets so um die 140. Nur ein blauer BMW geht es schneller an – wir schätzen, dass er zwischen 150 und 160 draufhat. Insgesamt gilt aber: Die meisten fahren doch recht zurückhaltend.
  • Nach rund 10 Minuten verlassen wir die Autobahn. Vor dem Voralpenkreuz beginnt eine 100er-Zone. Wir treten den Rückweg an. Auch hier soll bald Tempo 140 gelten. Jetzt geht es nicht so flott. Zwei Baustellen bremsen uns auf 100 herunter …

Marlene Krispin Tempo 140 Teststrecke A1
© TZOE/Marlene Krispin

ÖSTERREICH-Reporterin Marlene Krispin war auf der Teststrecke unterwegs.
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