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Gegenwind für Fritz Dinkhauser: SPÖ und Grüne schießen sich in Tirol auf die Kandidaten des ehemaligen AK-Präsidenten ein.

Der Wahlkampf kommt in die heiße Phase. Heftige Kritik übt SP-Manager Meinhard Eiter am oberösterreichischen Spitzenkandidat der Liste Fritz, Leo Steinbichler. Der soll seinen Mitarbeitern Lohn schuldig geblieben sein. Auch Grünen-Chef Georg Willi weiß Pikantes über einen Fritz-Kandidaten. Er weist darauf hin, dass Manfred Kölly (Burgenland) wegen „Postenschacher“ aus der FPÖ ausgeschlossen worden sei.

Mit dem als Bauernrebell bekannt gewordenen Oberösterreicher Leo Steinbichler zieht Fritz Dinkhauser in Oberösterreich in die Wahl. Diesem wird nun vorgeworfen, dass er seinen zwölf Mitarbeitern des Vöcklabrucker Gasthofs Wimbergerhof den Lohn für Mai schuldet. Nachdem der Lohn nach mehrmaliger Aufforderung nicht bezahlt wurde, kündigte das Personal. Der Vöcklabrucker ÖGB-Sekretär Frederik Schmidsberger dazu: „Seither haben sie noch keinen Cent gesehen. Im Gegenteil! Das ganze Geld gebe es nicht, hat er gesagt, aber wenn ihr auf 25 Prozent verzichtet, könne man darüber reden.“ Zudem habe Steinbichler in einer Presseaussendung seine Mitarbeiter indirekt des Diebstahls bezichtigt. „Warum hat Steinbichler sie nach dem 19. Juni dann förmlich angefleht, doch zu bleiben?“ wundert sich Schmidsberger. SP-Manager Meinhard Eiter ärgert sich: „Dass dies den ehemaligen AK-Präsidenten und selbst ernannten Kämpfer für die kleinen Leut’ nicht stört, ist schon ein verdammt starkes Stück!“

Auch Tirols Grünen-Chef Georg Willi kritisiert Dinkhausers Kandidaten-Wahl. Der Ex-AK-Chef sei angetreten, um Seilschaften zu zerschlagen, und würde im Burgenland ausgerechnet mit Manfred Kölly antreten, der wegen „Postenschacher“ aus der FPÖ ausgeschlossen worden sei. Der Deutschkreutzer Bürgermeister hatte im Mai 2005 ein Papier unterzeichnet, in dem FPÖ und SPÖ eine Zusammenarbeit nach der Landtagswahl vereinbarten. Dafür hätte die FPÖ insgesamt neun Posten in landesnahen Betrieben lukrieren sollen. Kölly sollte Geschäftsführer oder Vorstandsmitglied werden.

Wie eine solche Kandidatenkür zustande kommen konnte, kann sich Grünen-Chef Willi nur mit Mangel an Alternativen erklären: „Sogar die übergebliebenen FPÖler und BZÖler hat Dinkhauser einsammeln müssen, weil er österreichweit offenbar kaum kompetente Mitstreiter gefunden hat“, feixt Willi.

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