FPÖ-Chef Strache lobte den Parteifreund als "echte Säule der FPÖ" und für sein Bekenntnis zur "Deutschen Kulturgemeinschaft".
Mit massenweise Lob und einem "Revolutionssäbel" aus dem Jahr 1848 wurde der Dritte Nationalratspräsident Martin Graf (FPÖ) an seinem 50. Geburtstag bedacht. FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache stellte sich bei dem Empfang Dienstagabend im Parlament demonstrativ hinter seinen Parteikollegen, dieser habe sich "als echte Säule der FPÖ" erwiesen. Graf selbst bedankte sich in einer melancholischen Rede - angesichts der durch Griechenland erneut ausgelösten Krisenstimmung.
Rosenkranz, Mölzer, Scheuch
Vorwiegend freiheitliche
Prominenz war zum Geburtstagsempfang des Dritten Nationalratspräsidenten in
seinen Büroräumlichkeiten im Parlament erschienen: Neben Strache etwa
Bundespräsidentschaftskandidatin Barbara Rosenkranz, der EU-Parlamentarier
Andreas Mölzer und FPK-Chef Uwe Scheuch. Auch der eben erst pensionierte
Chefredakteur in der ORF-Generaldirektion, Walter Seledec, war Gast, ebenso
wie Botschafts- und Militärvertreter aus Ägypten, Bulgarien, der Ukraine,
Ungarn, Belgien, Kuba, Weißrussland und Namibia.
"Deutsche Kulturgemeinschaft"
Die Laudatio hielt
Strache, der angebliche Differenzen zwischen ihm und Graf in Abrede stellte.
"Lieber Martin, ich bin stolz, dich in unserer Gesinnungsgemeinschaft zu
wissen." Lob gab es für Grafs "Bekenntnis zur deutschen Kulturgemeinschaft",
auch dessen Mitgliedschaft in der Burschenschaft Olympia hob Strache heraus.
Dass der Dritte Nationalratspräsident deswegen "scharfem Gegenwind"
ausgesetzt gewesen sei, findet Strache nach wie vor nicht fair, Graf sei
eine "untadelige, demokratische und freiheitsbezogene Person".
Torte mit Bundesadler
Graf schweifte zu Beginn seiner Dankesworte
in die Tagespolitik ab und musste an die Sonderpräsidiale zur
Griechenland-Krise in der Früh denken. "Dieser Tag wird mir in Erinnerung
bleiben, dieses Frühstück hat mir nicht geschmeckt", meinte er besorgt. Je
weiter das Frühstück aber rückte, desto kämpferischer zeigte er sich: "Es
geht wieder um die Erkämpfung der Grund- und Freiheitsrechte, die wir
zunehmend verlieren." Neben dem "Revolutionssäbel" bekam Graf auch eine
rot-weiß-rote Torte samt Bundesadler, welche er aber mit einem gewöhnlichen
Messer anschnitt.