Ab 2018

Totales Rauch- Verbot jetzt fix

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ABER: Wir sind Schlusslicht in EU. 

Jetzt ist es fix. Am Mittwoch stimmten SPÖ, ÖVP und Grüne für das totale Rauchverbot in der Gastronomie. Damit darf in allen Lokalen, Gasthäusern oder Discos nicht mehr geraucht werden – allerdings erst ab 1. Mai 2018! Für Wirte, die vor dem 1. Juli 2016 schon umstellen, gibt es eine Prämie in der Höhe von 30 Prozent für getätigte Umbauinvestitionen als Anreiz. Die Strafen bei Nichtbeachtung: Der Raucher muss 100 Euro zahlen, für den Wirt setzt es 2.000 Euro.

Das Verbot gilt auch für Wasserpfeifen und E-Zigaretten. Kleines Schlupfloch für Hotels: Sie dürfen abgetrennte Rauchräume haben, in denen keine Speisen und Getränke serviert werden.

Warnung. Die Opposition und Wirtevertreter warnen jetzt davor, dass der Konflikt Raucher gegen Nichtraucher in den Gastgärten ausgetragen wird (siehe Kasten).

Schlusslicht. Mit dem Rauchverbot ist Österreich ab 2018 endlich nicht mehr Schlusslicht im Nichtraucherschutz in Europa. Innerhalb der EU hat nur Tschechien keinerlei Regelung für Lokale, Österreichs halbherzige aktuelle Regelung läuft aus.

40 Prozent der Jungen rauchen in Österreich
Aktuelle Statistiken zeigen, wie nötig das neue Gesetz ist. Schon 40 Prozent der jungen Österreicher unter 29 Jahren rauchen. Die erste Zigarette gibt es zwischen 10 und 14 Jahren. Jedes Jahr sterben 15.000 Menschen an den Folgen des Rauchens. (pli)

Jetzt droht Raucher-Krieg im Gastgarten

Rauchverbot verschiebt die Konfrontation nur ins Freie, warnen Kritiker.

Die Regierung feiert den Beschluss des Rauchverbots – Wirtevertreter sehen aber neue Probleme aufkommen. Schon jetzt kommt es häufig zu Beschwerden, weil Raucher auch im Freien Nichtraucher stören. Ab 2018 wird dieser Konflikt noch härter. Denn: Gastgärten werden der einzige Ausweg für Raucher sein. Davor warnt auch der Wiener Szene-Gastronom Heinz Pollischansky. Er bastelt an einer Plattform, die das Rauchgesetz bis 2018 zu Fall bringen will: „Eine verbindliche Volksbefragung soll das Rauchverbot stoppen“, erklärt Pollischansky.

Der Raucher-Lobbyist sieht noch eine Gefahr: Sollten sich nach Sperrstunde der Gastgärten zu viele Gäste zum Rauchen vor dem Lokal versammeln, könnten als Folge die Lokale schon um 22 Uhr sperren müssen.

Seine Erklärung: Anrainer würden sich dann verstärkt beschweren, die Behörden würden diesen Schritt erzwingen.

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