Kunst gegen Politik

Udo Jürgens kritisiert Haider-Kult

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Der Entertainer kann die Kärntner Politik und die Verehrung für den ehemaligen Landeshauptmann nicht verstehen: "Er hat das alles angerichtet".

Der prominente Musiker Udo Jürgens wendet sich in einem Zeitungsinterview gegen den Haider-Kult in seinem Geburtsland Kärnten und tadelt auch die Haider-Gründung BZÖ.

"Er hat das alles angerichtet"
Jürgens: "Was in Kärnten passiert, das sieht jetzt zwar die Welt und vor allem Österreich. Aber man lernt nicht daraus. Was in Kärnten vor einigen Jahren begonnen wurde, muss der österreichische Steuerzahler zurückerstatten. Das ganze Land leidet daran. Bayern wurde hineingezogen. Wir dürfen nicht vergessen, wer all das angerichtet hat. Und trotzdem herrscht dort weiter die posthume Heldenverehrung. Es ist furchtbar."

"Entschuldigung fällig"
"Man muss sich bei Österreich dafür entschuldigen, was in diesem Land geschehen ist", so der Sänger und Entertainer weiter. "Ich fürchte, dass die Kärntner noch immer nicht wissen, was dort passiert ist. Wenn ich die Reden beim BZÖ höre, denken die, dass alles großartig ist. Die bekommen wahrscheinlich nicht einmal bei der Wahl die Quittung. Ich versteh die Welt nicht mehr."

Will nicht rausgeworfen werden
Gegen die Zustände einschreiten zu wollen, sei sinnlos, meinte er gebenüber NEWS: "Das Einzige, was ich mir damit eingehandelt habe, waren Drohbriefe und die Aufforderung, nach Deutschland abzuhauen. Ich liebe Kärnten, ich liebe meine Heimat. Ich habe dort eine herrliche Zeit meines Lebens verbracht. Ich werde nie vergessen, dass ich dort geboren bin. Und ich bin ein Kärntner in meiner Seele, weil ich dort geboren bin. Aber deswegen muss ich doch das Recht haben, Kritik zu üben, ohne dass man mich gleich aus dem Land werfen will!"

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