Bis zur Wien-Wahl will Ludwig die SPÖ personell neu aufstellen - wohl ohne Stadträtin Ulli Sima.
Erstaunlich offen sagt Michael Ludwig auf eine ÖSTERREICH-Anfrage, was bisher nur im innersten Zirkel der Wiener SPÖ kursierte: "Die SPÖ Wien braucht organisatorisch, inhaltlich und personell ein neues Angebot."
Lautes Lob für Hanke, harte Kritik an Sima
Rochade. Offenbar plant Ludwig mittelfristig den Austausch von zwei Stadträtinnen. Aber wer muss gehen? Vor Journalisten lobte Ludwig am Dienstag auffällig die Job-Offensive von Wirtschaftsstadtrat Peter Hanke. Und kritisierte - ohne ihren Namen zu nennen - Umweltstadträtin Ulli Sima heftig: "Wien hat schon vor dem Eintritt der Grünen in die Koalition massiv Klimaschutz betrieben - nur weiß das niemand." Dass Ludwig zuletzt bei Simas Weinwandertag keine Zeit für ein gemeinsames Foto fand, spricht laut Kennern des Stadtchefs Bände.
Der Bürgermeister will offenbar vor allem die Wiener Umweltpolitik neu aufstellen. Offiziell gilt sein Wunsch nach einem "neuen personellen Angebot" laut Ludwig nur für "Gemeinderats- und Bezirkskandidaten, die Zielgruppen besser ansprechen sollen". Wirklich öffentlich wirksam wird der Kurs aber nur mit neuen Stadträtinnen. Weshalb wohl zwei Damen gehen müssen: Umweltstadträtin Ulli Sima und vermutlich auch Kulturstadträtin Veronica Kaup-Hasler.
Jung, weiblich, kantig. Die Personal-Reserven sind ausschließlich Frauen: die SP-Frauenchefin aus Floridsdorf Marina Hanke, die erste Bezirksrätin mit afrikanischen Wurzeln Mireille Ngosso, Stadt-Marketing-Chefin Gerlinde Riedl, Wiener-Städtische-Managerin Doris Wendler, Umweltanwältin Andrea Schnattinger - als Expertinnenlösung -, Stadthallen-Managerin Carola Lindenbauer und Parteimanagerin Barbara Novak gelten als mögliche Kandidatinnen.