„Wir sind Partner“, so der US-Abgeordnete und Trump-Anhänger bei Treffen mit Hofer.
„Ich suche Verbündete“, sagte FPÖ-Präsidentschaftskandidat Norbert Hofer nach seinem Treffen mit dem Republikaner Steve King. Getafelt wurde im feinen Wiener Hotel Sacher. King gilt als einer der umstrittensten Politiker in den USA. Er ist vehementer Abtreibungsgegner, lehnt den UN-Klimavertrag ab, veröffentlicht auf seiner Website Fotos von Migranten, denen Straftaten zur Last gelegt werden. Mit einem islamfeindlichen Ausfall gegen US-Präsident Obama machte er Schlagzeilen. Hofer bezeichnete King als „Partner“ bei der Verteidigung der westlichen Zivilisation.
Unterdessen warnt ein US-Politologe vor einem Präsidenten Donald Trump. Eine mögliche Präsidentschaft des Republikaners Donald Trump würde die Außenpolitik der USA auf entscheidende Art verändern, glaubt der US-Politologe Jeffrey Anderson. Dabei stünde wohl auch die traditionell enge Partnerschaft der Vereinigten Staaten mit Europa auf dem Spiel, sagte der Leiter des Zentrums für deutsche und europäische Studien an der renommierten US-Universität Georgetown der APA.
Trump als Fan von Putin
Der Präsidentschaftsbewerber der Republikaner hat in den vergangenen Monaten wiederholt Sympathien für das Russland von Präsident Wladimir Putin bekundet. Etwa äußerte Trump Verständnis für die Annexion der Krim.
"Worüber er bisher gesprochen hat, ist eine Neubewertung unserer Beziehungen mit Russland. Wenn er nicht Monate an relativ einhelligen Reden über den Haufen wirft, dann wird es eine sehr unterschiedliche Haltung der USA beim Thema Sanktionen geben, aber auch was die Zukunft von Ländern wie der Ukraine und Georgien betrifft, und vielleicht auch eine andere Haltung gegenüber der EU", sagte Anderson bei einem Gespräch in Washington.
Umfragen räumen Trump durchaus Chancen im Wahlkampf gegen die Demokratin Hillary Clinton ein. Die Ex-Außenministerin werde wohl im Großen und Ganzen den Kurs von US-Präsident Barack Obama fortsetzen, glaubt der Politikwissenschafter.
Man kann Trump nicht einschätzen
Im Gegensatz dazu gebe es aber bei Trump wenig Anhaltspunkte, wie er sich tatsächlich im Amt verhalten werde, sagte Anderson. Führende Außenpolitikexperten der Republikaner seien auf Distanz zu Trump gegangen, es sei daher schwer einschätzbar, wer auf ihn Einfluss haben werde.
Die Haltung Trumps als Präsident hat der Einschätzung des Politologen nach für Europa einschneidende Folgen. Dies habe schon das britische Ja zu einem EU-Austritt gezeigt; "Laut Trump wäre es ja zu begrüßen, wenn noch drei Länder Referenden über ihre EU-Mitgliedschaft abhalten wollten", sagte Anderson.
Praktisch werde sich Trump zwar wohl nicht auf negative Art in europäische Angelegenheiten einmischen, aber auch keinen positiven Einfluss ausüben, sagte der Politologe. Das liege auch am Konkurrenzdenken des Republikaners: "Ich glaube, Trump sieht Europa als einen Gegensatz zu den USA, als ein Mittel zu Beschränkung amerikanischer Macht, und nicht als Partner, mit dem man globale Probleme löst."