Studiengebühren

Unis stöhnen unter Mehraufwand

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Um sich die Studiengebühren zu ersparen, müssen Österreichs Studenten einen bürokratischen Marathon absolvieren.

An den meisten Universitäten ist die reguläre Inskriptionsfrist bereits zu Ende bzw. endet in den nächsten Tagen. Der große Ansturm von Studenten, die um Befreiung von Studiengebühren ansuchen, ist zwar bisher ausgeblieben. Dennoch beschert die neue Regelung den Unis viel Arbeit: Von "unzähligen" Anfragen und einem "enormen" bürokratischen Mehraufwand berichten die Hochschulen in einer Umfrage. An vielen Hochschulen können die Studierenden noch bis zum 31. März Anträge auf Erlass der Gebühren stellen, an der Uni Wien sogar bis zum 30. April.

Informationen nicht zu Studenten "durchgedrungen"
In Innsbruck waren die Studierenden anfangs "sehr überrascht", dass der Studienbeitrag noch zu zahlen ist: "Sie waren überzeugt, diese wären abgeschafft worden", heißt es aus der Studienabteilung der Universität Innsbruck. Sie über die Voraussetzungen und Möglichkeiten für eine Befreiung aufzuklären, "war und ist eine große Herausforderung", so die Abteilungsleiterin Jasminka Katkic. "Unzählige telefonische Auskünfte, E-Mail-Anfragen und persönliche Beratungen" seit Inkrafttreten der geänderten Studienbeitragsverordnung seien "neben der 'normalen' Zulassungstätigkeit" mit dem bestehenden Personal zu bewältigen.

"Der bürokratische Aufwand ist enorm, für die Studierenden und für die Universität. Die Regelung ist sehr komplex und daher auch schwer kommunizierbar", heißt es zu den Neuregelungen von der Universität Wien. Die größte Hochschule des Landes hat zur Bewältigung des Mehraufwands kräftig das Personal aufgestockt. Derzeit sind rund zwölf Personen zusätzlich in diesem Bereich im Einsatz. "Gearbeitet wird mit einem Nummernsystem, die Spitzenwerte lagen zwischen 600 bis 1.000 Nummern pro Tag", berichtet Uni-Sprecherin Cornelia Blum. Dementsprechend verlängere sich auch der Parteienverkehr.

Zahlreiche Rückzahlungsanträgen erwartet
An der Wirtschaftsuniversität (WU) Wien haben von den insgesamt rund 23.000 Studierenden etwa 2.600 Studenten (aus EU, EWR und der Schweiz) eine Vorschreibung für Studiengebühren erhalten. Die WU rechnet damit, dass 80 bis 90 Prozent davon Anspruch auf Erlass der Gebühren geltend machen werden. Um den Aufwand dafür zu bewältigen, wurde das Personal aufgestockt. Zudem wurde ein System entwickelt, mit dem die Studenten online herausfinden können, ob sie überhaupt einen Erlassungsgrund geltend machen können. Zudem kann damit ein Termin für eine persönlichen Termin am Schalter gebucht werden.

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