Am Samstag wurde Vranitzky operiert. Im Herbst will er politisch aktiv werden.
Christine Vranitzky verbringt den ganzen Tag im AKH. Und sie ist es auch, die mit Politikern und Prominenten – aller Couleurs – telefoniert, die besorgt nachfragen, wie es ihrem Mann Franz nach seinem Sturz geht. Der Ex-Kanzler war vergangene Woche auf einer glatten Steinstiege in Kreta ausgerutscht. Beim Sturz hat sich der 70-Jährige mehrere Rippen und das Schlüsselbein gebrochen. Vranitzky wurde umgehend wieder nach Wien geflogen. Und am Samstag schließlich am Schlüsselbein operiert. Christine, die viele Stunden am Aufwachbett ihres Mannes verbracht hatte, gibt Entwarnung.
„Weg der Besserung“
Ihr Mann sei auf „dem Weg der
Besserung“. Vor allem die gebrochenen Rippen hatten erhebliche Schmerzen
ausgelöst und auch das Atmen erschwert. Nach der Operation, die die Heilung
beschleunigen soll, muss der rote Altkanzler noch einige Tage im Wiener AKH
bleiben, wie der Vertreter des ärztlichen Direktors im AKH, Anton Luger,
angibt. Und dann noch einige Zeit ein Korsett tragen. Ansonsten wird der
agile Altkanzler bald voll aktiv sein.
Fischer-Unterstützung
Und sich wohl auch nicht von seinem
Plan abbringen lassen, den Wahlkampf von Bundespräsident Heinz Fischer zu
unterstützen. Das Ehepaar Vranitzky hat schon im Juli begonnen, für den
amtierenden Bundespräsident „gute Stimmung“ zu machen, wie ein SPÖ-Mann
erzählt. Beide wollen sich auch im Personen-Komitee für „die Wiederwahl von
Heinz Fischer" ab Herbst aktiv engagieren. Aber auch die SPÖ sehnt sich nach
Unterstützung durch ihren ehemaligen Vorsitzenden.
Faymann will Vranitzky
Insbesondere Bundeskanzler Werner Faymann
will in Hinkunft mit dem „Grand Seigneur“ der SPÖ verstärkt „konferieren“,
berichtet ein SP-Grande. Zwar habe Vranitzky auf Faymanns Kür zum SP-Chef
zunächst distanziert reagiert. Aber Faymanns „klare Ablehnung der FPÖ“ habe
Vranitzky und Faymann zusammen geschweißt.