ÖVP-Chef Sebastian Kurz nimmt zur Dönmez-Kritik an Kern und Leitner Stellung.
ÖVP-Chef Sebastian Kurz hält die Kritik seines Listenfünften, Efgani Dönmez, an der Verbindung zwischen Bundeskanzler Christian Kern und ORF-Moderator Tarek Leitner für legitim. Grundsätzlich gebe es aber wichtigere Themen, erklärte Kurz am Dienstag am Rande einer Pressekonferenz auf Journalistenanfrage. Gelassen gab er sich über eine Klage aufgrund seiner Spenden-Aussage über die SPÖ.
ÖVP-Kandidat Dönmez hatte am Wochenende Kritik am "Sommergespräche"-Moderator Leitner geübt und ihm ein Naheverhältnis zu SPÖ-Chef und Kanzler Kern und ihnen gemeinsame Urlaube vorgehalten.
Wichtigere Themen
"Es gibt wichtigere Themen als dieses Thema", meinte dazu nun Kurz. Er hält es jedoch für legitim, "dass die Bevölkerung in solchen Fragen informiert ist und dass es eine Transparenz gibt". Es sei nicht so, dass man den Urlaub oder eine Freundschaft zum Vorwurf mache: "Es geht darum, ob es sinnvoll ist, ob derjenige Interviewpartner ist", gerade in einer solchen Wahlkampfphase. Auch stellte Kurz in den Raum, ob so etwas in anderen Ländern möglich oder üblich wäre: "Ich verstehe, dass das viele aufregt. Für mich ist es nicht das Hauptthema." Auf die Frage, ob er nun einen Wechsel bei der Moderatorenbesetzung erwartet, stellte Kurz knapp fest: "Nicht meine Entscheidung."
Thematisiert wurde von Journalisten auch die Aussage in seinem "Sommergespräch", wonach der Industrielle Hans-Peter Haselsteiner über einen Verein 100.000 Euro an die SPÖ gespendet haben soll. Dass die SPÖ deswegen klagt, nimmt Kurz gelassen zur Kenntnis. Grundsätzlich pocht er auf Transparenz bei der Wahlkampffinanzierung. Es sei problematisch, wenn manche versuchen würden, dies über "gewisse Vereine" zu umgehen. Wenn sich Haselsteiners Verein gegen zwei der drei großen Parteien - ÖVP und FPÖ - positioniere, sei dies "zumindest indirekte Unterstützung" für die Sozialdemokraten, so der ÖVP-Obmann.