Mehrere Szenarien

Wann wird Ludwig Wahl vorverlegen?

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Offiziell ist ein früherer Wahltermin kein Thema. Er wird aber wahrscheinlicher

Eigentlich müsste Wien erst im September oder Oktober des kommenden Jahres einen neuen Gemeinderat wählen. Und trotz der Gründung der neuen Partei der Strache-Fans sieht Bürgermeister Michael Ludwig auch keinen Grund, daran etwas zu ändern. Im Gegenteil: "Ich mische mich nicht in die Angelegenheiten anderer Parteien ein. Ich kandidiere gegen jeden bei der Wien-Wahl, ich kann es mir ohnehin nicht aussuchen", meinte er zuletzt.

Gelassenheit? Die neue Fraktion im Gemeinderat sehe er gelassen, man werde sie "daran messen, wie sie sich einbringen". Und überhaupt: "Ich halte nichts von Vorverlegungen. Wir sind für fünf Jahre gewählt und Wien steht für Stabilität." Doch hinter den Kulissen werden ganz andere Planspiele durchexerziert: Was passiert, wenn die neue Fraktion im Frühjahr durchstartet und/oder es eine Anklage gegen HC Strache gibt? Was passiert, wenn eine türkis-grüne Koalition zustande kommt - und die beiden neuen Partner auch zum Sturm auf Wien blasen? Und was passiert, wenn Türkis-Grün im Bund scheitert? Und wie krisenhaft entwickelt sich die Bundes-SPÖ nach der Burgenland-Wahl am 26. Jänner weiter?

Mehrere Szenarien. "Da sind jeweils mehrere Szenarien denkbar, wo eine Vorverlegung der Wien-Wahl auf Frühjahr 2020 dringend notwendig erscheinen wird", berichtet ein Insider. Denn optimal für die SPÖ wäre schließlich, wenn die Strache-Partei knapp den Einzug verfehlt, der FPÖ aber viele Stimmen wegnimmt. Und wenn gleichzeitig die Grünen unter Druck geraten, weil sie zu viele Kompromisse im Bund eingehen mussten. Dann könnte eine SPÖ in Bundes-Opposition in Wien plötzlich Richtung 40 Prozent marschieren - und das wäre mehr als verlockend.

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