Weltpolitik

UNHCR: Mehr als vier Millionen Menschen geflüchtet

Teilen

Die Zahl der aus der Ukraine geflüchteten Menschen hat die Marke von vier Millionen überschritten.

 Seit dem Beginn der russischen Invasion am 24. Februar haben 4,02 Millionen Menschen das Land verlassen, wie das UNO-Flüchtlingshilfswerk UNHCR am Mittwoch meldete. Zusätzlich sind nach Schätzungen der Vereinten Nationen rund 6,5 Millionen Menschen innerhalb der Ukraine auf der Flucht.

Die weitaus größte Zahl der ins Ausland Geflüchteten (2,34 Millionen) sind bisher in Polen gezählt worden, gefolgt von Rumänien (609.000). In Moldau, Ungarn und der Slowakei sind ebenfalls Hunderttausende angekommen. In Österreich wurden gut 37.800 Flüchtlinge registriert - allein in Wien sind 12.000 Menschen gemeldet. In Deutschland wurden mehr als 280.000 Ankommende gezählt. Da es keine festen Grenzkontrollen gibt und Menschen mit ukrainischem Pass für 90 Tage visumfrei einreisen können, dürfte die Zahl der Geflüchteten aus der Ukraine insgesamt tatsächlich deutlich höher liegen.

Rund zwei Millionen Kinder sind nach Angaben des UN-Kinderhilfswerks UNICEF bisher aus der Ukraine geflüchtet. Hinzu kommen 2,5 Millionen Kinder, die innerhalb des Landes vor dem Krieg fliehen mussten, teilte das Hilfswerk am Mittwoch in New York mit. Damit sei mehr als jedes zweite Kind des Landes nicht mehr in seinem bisherigen Zuhause. "Während die Zahl der Kinder, die ihre Heimat verlassen, weiter ansteigt, müssen wir bedenken, dass jedes einzelne davon Schutz, Erziehung, Sicherheit und Unterstützung braucht", sagte UNICEF-Direktorin Catherine Russell.

Kinder machen demnach die Hälfte aller ukrainischen Kriegsflüchtlinge aus. Die meisten von ihnen, rund 1,1 Millionen, sind nach Polen geflohen. UNICEF warnte vor einem erhöhten Risiko von Menschenhandel und Ausbeutung, dem diese Kinder ausgesetzt seien. Nach offiziellen UN-Angaben wurden bisher mehr als 100 Kinder während der russischen Invasion getötet. Weitere 134 seien verletzt worden. Die Dunkelziffer dürfte aber viel höher liegen.

In dieser Woche startete das Kinderhilfswerk eine bereits in anderen Krisenländern bewährte humanitäre Aktion, um 52.000 der am meisten gefährdeten Familien in der Ukraine direkt mit Bargeld zu unterstützen. Außerdem wurden 114 Lastwagen mit Hilfsgütern entsandt, 63 davon seien bereits in dem Land angekommen.

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.