Wien-Wahl

Strache will den ersten Platz

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Der FPÖ-Chef sieht seine Partei in einem Kopf-an-Kopf-Rennen mit der SPÖ.

FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache - er ist auch Obmann der Wiener Landespartei - hat am Dienstag nicht ausgeschlossen, dass es bei der Wien-Wahl im Oktober zu einem Kopf-an-Kopf-Rennen mit der Wiener SPÖ kommt. "Vielleicht können wir sogar erste Kraft werden", hielt der Chef-Blaue auch einen ersten Platz für möglich, wie er in einer Pressekonferenz anlässlich einer Klausur der Rathaus-FP betonte.

Zuversicht
"Ich bin überzeugt, dass wir weit über 30 Prozent bekommen", versprühte Strache Zuversicht. Eher amüsiert zeigte er sich darüber, dass Bürgermeister Michael Häupl (SPÖ) bei einer Parteiveranstaltung am Montag mit Verweis auf Strache davor gewarnt hat, dass der "Vogel" am 12. Oktober (dem Tag nach der Wahl, Anm.) im Rathaus sitzen könnte. "Der frühe Vogel fängt den Wurm und momentan ist der Wurm im Rathaus", konstatierte der FP-Chef.

"Unterste Schublade"
Auf das "Blaubuch" der Wiener SPÖ, also jene Broschüre, in der zahlreiche Kritikpunkte an der FPÖ aufgelistet werden, will Strache nicht kontern: "Auf diese unterste Schublade werden wir uns nicht einlassen." Wobei er nicht ausschloss, ein Sündenregister zu publizieren: "Aber sehr sachlich und auf den Fakten basierend."

In dem "primitiven, hetzerischen" Heft der SPÖ seien Vorwürfe aufgelistet, die an den Haaren herbeigezogen seien. Zudem würden Politiker des BZÖ dort der FPÖ zugeordnet. Die Aktion zeige jedenfalls, dass die Sozialdemokratie sich nicht mehr zu helfen wisse: "Die SPÖ ist waidwund, dessen ist sich auch der Bürgermeister bewusst." Die FPÖ lasse sich jedenfalls "nicht beirren", versicherte Strache.

Er übte seinerseits Kritik an der Arbeit der Stadtregierung, wobei er den Schuldenstand, die Zahl der Mindestsicherungsbezieher oder auch die Asylproblematik ins Treffen führte. Häupl habe schon längst die "weiße Fahne" gehisst und würde die Flüchtlingsquote übererfüllen, befand er etwa. Das Aufnahmezentrum in Erdberg sorgt nach Ansicht der Freiheitlichen sehr wohl für Ängste bei den Anrainern - auch weil dort nur Männer untergebracht seien, wie er vom Sicherheitspersonal erfahren habe. Dass in der Öffentlichkeit gezeichnete Bild, dass es dort auch Familien gebe, sei falsch.

Strache bekräftigte die Forderung nach Grenzkontrollen und den Vorschlag, Abschiebungen mittels Militärmaschinen durchzuführen. Auch sein umstrittenes Posting nach dem Amoklauf in Graz verteidigte er erneut: Er habe nur einen Zeitungsbericht zitiert, in dem ein Anschlag nicht ausgeschlossen worden sei. Der Wiener SPÖ empfahl er zudem einen Blick nach Linz. Dort seien sogar die Genossen gegen ein Asylzentrum, erinnerte er an die jüngste, umstrittene Tafelaktion der Linzer SPÖ.
 

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