Spitzenkandidatin

Wien-Wahl: Vassilakou tritt für Grüne an

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Ohne Gegenkanidaten erhielt Vassilakou 98,65 Prozent der Stimmen.

Maria Vassilakou (40) ist am Sonntag erneut zur Spitzenkandidatin der Wiener Grünen für die Wien-Wahl 2010 gekürt worden. Bei der 63. Landesversammlung im Austria Center erhielt die Klubobfrau 98,65 Prozent oder 438 von 444 gültigen abgegebenen Stimmen. Vassilakou war als einzige für diese Position angetreten. Ihr ursprünglicher Konkurrent, der öffentlich unbekannte EDV-Spezialist Michael Schober, hatte seine Kandidatur vor Beginn des Wahlprozesses zurückgezogen. Er entschied sich, erst ab dem zweiten Platz zu kandidieren.

"Die sechs (Nein-Stimmen, Anm.) werde ich auch noch finden und für mich gewinnen", scherzte Vassilakou nach Bekanntgabe des Wahlergebnisses. Vor der Abstimmung hatte die gebürtige Griechin in ihrer Vorstellungsrede betont, dass das "schöne Wien" immer mehr Sehnsucht und immer weniger Realität werde. Derzeit herrsche Rekordarbeitslosigkeit in der Bundeshauptstadt. Die Armut habe sich seit dem Jahr 2000 verdoppelt. Sie wolle Wien zur Klimahauptstadt Europas machen und erreichen, dass das Leben mittels einer "Grundsicherung, die auch den Namen verdient", für alle leistbar werde. Zudem müssten unterschiedliche Muttersprachen nicht als Plage, sondern als immenses Potenzial gesehen werden. Und es müsse möglich sein zu heiraten, wo und wen man will.

Heftige Kritik an Politkonkurrenz
Ganz wahlkämpferisch übte die wiedergewählte Spitzenkandidatin heftig Kritik an der politischen Konkurrenz: "Die (alleinregierende, Anm.) SPÖ hat nur das Ideal, dass es der SPÖ gut geht." Sie scheitere an beamteten Sachzwängen. Die FPÖ strebe eine "Stadt der Blauäugigen an", die allein Ausländer zum Thema habe. Die Freiheitlichen würden in den Mistkübel der Geschichte gehören, in dem sie "ständig herumwühlen".

Der ÖVP schließlich gehe es um eine "Stadt der Eliten", kritisierte Vassilakou. Egal, ob auf der Wiener ÖVP künftig Christine Marek oder Harald Himmer draufstehe - "es wird immer Maria Fekter drinnen sein", zeigte sie sich überzeugt.

Wie die Spitzenkandidatur werden auch die Listenplätze zwei bis vier einzeln gewählt. Alle darauffolgenden Positionen werden dann in Blöcken zu je vier Plätzen gewählt. Insgesamt werden 36 Plätze vergeben, wobei es 63 Kandidaten gibt. Ob auch Quereinsteiger eine realistische Chance auf ein Mandat im Stadtparlament haben werden, wird sich aufgrund des zeitaufwendigen Wahlsystems erst am Abend herausstellen. Derzeit verfügen die Grünen über 14 Mandate sowie zwei Stadtrats-Posten im Wiener Gemeinderat.

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