Höhnischer Ton

Wirbel um Asylbescheid: Behörde spottet über Flüchtling

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Ein Asylbescheid mit höhnischem Ton, aus dem Bundesamt für Fremdenwesen und Asyl (BFA), sorgt derzeit für Aufregung. 

Im Normalfall ist eine amtliche Entscheidung sachlich und unvoreingenommen geschrieben - nicht so bei einer Asylentscheidung der ersten Instanz in Wiener Nuestadt. Dem "Standard" liegt ein Asylbescheid des Bundesamts für Fremdenwesen und Asyl (BFA) aus Wiener Neustadt vor, in dem ein Referent mit höhnischem Ton begründet, warum er einem konvertierten afghanischen Flüchtling nicht glaubt.

Der Afghane habe sich in Österreich "ein Bleiberecht erschleichen" wollen, schreibt der Referent im Bescheid, der dem "Standard" vorliegt. "Sie sind eine absolut berechnende Person. Ihr Verhalten in Österreich, sich heimlich aus der Unterkunft in die Kirche zu schleichen, wäre völlig ident mit Ihrem künftigen Verhalten in Afghanistan, wo Sie Ihren angeblichen Glauben auch im Geheimen ausüben könnten", so der BFA-Mann weiter. 

Als Grund für seine Konvertierung zum Christentum gab der Afghane an, vom Islam enttäuscht zu sein und außerdem würden Frauen unterdrückt. Das glaubt ihm der Referent nicht. Der afghanische Flüchtling habe wohl über viele Jahre lang zu hören bekommen, wie schlecht der Westen sei, weil er illegale Kriege führe, weil er unschuldige Menschen mit Drohnen bombardiere und töte, glaubt der Bescheid-Aussteller zu wissen. Anwalt Georg Bürstmayr spricht von "sprachgewaltiger Polemik" und "einer wutentbrannten Abrechnung". Der "offene Spott" in dem Dokument mache ihn betroffen. Das BFA will den Fall nun prüfen.

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