Nette Worte sind nicht verboten...
HC Strache wird in diesem Wahlkampf alle Register ziehen müssen, um zu vermeiden, dass er von seiner Nummer-1-Ansage („Wir wollen 33,3 %“) auf Platz 4 hinter die Grünen (und damit möglicherweise sogar unter 15 %) abstürzt.
Der FP-Chef hat – Gott sei Dank – erkannt, dass mit aggressiven Hassparolen gegen Ausländer, EU und Euro bei dieser Wahl kein Blumentopf zu gewinnen ist. Sein Kurswechsel in Richtung Positiv- und Sonnyboy-Kampagne ist spektakulär – aber wohl seine letzte Chance.
Dass sich Kirche und Gutmenschen jetzt darüber erregen, dass Strache das Wort „Nächstenliebe“ verwendet, ist lächerlich. Alle Beteiligten sollten froh sein, dass uns in diesem Jahr offenbar Hass-Plakate erspart bleiben. Schon Faymann hat mit seinem „Gerechtigkeits“-Wahlkampf Anleihen bei der Bibel genommen, ohne dass es jemanden gestört hat. Wenn Strache jetzt positive Töne anschlägt, kann das dem Wahlkampf nur guttun.
Wolfgang Fellner