Wolfgang Fellner

Das sagt Österreich

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Politik ist
 manchmal zum Kotzen

Reinhold Lopatka mag ein guter Klub-Manager im Stile eines Fußball-Managers sein, der Politiker wie Kicker zusammenkauft – der Demokratie hat er mit seinen neuen Transfers vom Team Stronach gestern den schlechtest möglichen Dienst erwiesen.

In einer Zeit, in der sich immer mehr mit Grausen von der Politik abwenden, weil sie das Gefühl haben, dass die meisten Politiker nur charakterlose Opportunisten sind, ist der Wechsel der „Team Stronach“-Söldner zur ÖVP genau das, was vielen Bürgern als Beweis gefehlt hat, dass Politik zum Kotzen ist.

Was hat uns das sympathische Blondchen Kathrin Nachbaur nicht alles vor der letzten Wahl erzählt: Wie die ÖVP als Wirtschaftspartei total versagt hat, wie die ÖVP den Bürgern über zu hohe Steuern das Geld aus der Tasche zieht.

Und jetzt? Jetzt wandert die liebe Frau Nachbaur mit den Stimmen ihrer Protest-Wähler (die bei der letzten Wahl viel eher wohl FPÖ oder Neos als ÖVP gewählt hätten) wie ein Judas zur Volkspartei. Was sind das für Politiker, die ihre Gesinnung wechseln wie die Unterwäsche? Und was ist das für eine Partei, die solche Söldner aufnimmt?

Allein der Gedanke, dass Polit-Zirkusdirektor Lopatka mit seinen Transfer-Deals im Herbst einen Regierungs-Putsch vorbereiten könnte, dreht einem den Magen um.

In Wahrheit sind nach diesem Transfer Neuwahlen fällig. Fast 10 Prozent der Wähler sind bei der letzten Wahl von einem Verrückten aus Kanada erst getäuscht und dann von dessen Söldner-Truppe verraten worden. Nicht nur diese 10 Prozent haben ein Recht darauf, wirkliche Vertreter zu wählen – sondern auch die restlichen 90 Prozent haben ein Recht, Politikern, die glauben, dass man Stimmen kaufen kann, eine ordentliche Watsche zu geben – als einzige richtige Antwort.

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