Wolfgang Fellner

Das sagt Österreich

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2011 war Zitterjahr – aber wir können es feiern

Silvester. Heute feiern wir das Ende eines aufregenden Jahres.
Das Jahr, in dem wir wie selten zuvor um unser Geld gezittert haben. Das Jahr, in dem der so sicher geglaubte Euro ins Wanken geriet.

2011 hat uns in aller Brutalität gezeigt, dass wir viel zu lange über unsere Verhältnisse gelebt haben.

2011 war auch das Jahr, in dem so viele Politiker wie nie zuvor der Korruption überführt wurden. Es begann mit dem unfassbaren Video-Beweis, dass man von unserem EU-Abgeordneten Ernst Strasser Gesetze kaufen kann, es fand seine peinlichen Highlights in den Telekom-Zahlungen an Gorbach, Reichhold und Scheibner – und es gipfelte im Briefkasten-Netzwerk, das die „Freunderl“ Hochegger, Meischberger und Grasser angelegt haben.

2011 war Jahr der Wutbürger

Schließlich war 2011 das Jahr, in dem die Wut der Bürger über die Reform-Unfähigkeit der Politiker eskalierte. In der Schule, bei der Verwaltung, bei den Frühpensionen, beim Heer, bei den Steuern – nirgendwo hat die Politik nennenswerte Reformen zustande gebracht.

2011 war deshalb das Jahr des Frusts über unsere Politiker. Ein Jahr des Stillstands, des Zauderns, der Mutlosigkeit unserer Regierung.

Und 2012? 2012 kann das Jahr der Hoffnung werden. Die EU hat zuletzt die richtigen Schlüsse aus ihrem Debakel gezogen. In Österreich hat die Regierung endlich die Schuldenbremse angesagt – und sogar über Weihnachten mit der Arbeit am Sparpaket begonnen.

Wird 2012 Jahr der Reformen?
2012 könnte – endlich – das Jahr der Reformen werden. In Schule und Uni. In Verwaltung, bei Förderungen, sogar beim Dienstrecht der Lehrer. Die Politiker haben offenbar die Zeichen der Zeit erkannt – auch, weil sie sonst fürchten müssen, 2013 gnadenlos abgewählt zu werden.

So können wir heute ruhig ein Glas Sekt auf 2011 erheben. Es war ein Zitterjahr – aber am Ende gilt wieder: Guat is gangen, nix is gschehn. 2012 kann es eigentlich nur besser werden. Vorausgesetzt, unsere traurigen Gestalten namens Politiker zeigen endlich Mut zu Reformen. Prosit 2012.

 

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