Wolfgang Fellner

Das sagt Österreich

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Stoppt Beamte - aber bitte nicht Lehrer!

Mutiger Vorstoß. Das Spar-Paket der Regierung wird jetzt also konkret. Ab sofort geht es ans „Eingemachte“ – und das ist gut so. Der erste mutige Vorschlag zur Verwaltungs-Einsparung kam jetzt von Vizekanzler Spindelegger: Er will einen Einstellungsstopp für alle Beamten – ausgenommen die Polizisten.

Das sind genau die mutigen Vorstöße zum Spar-Programm, die wir brauchen: Es gibt viel zu viele Beamte in diesem Land. Der Siegeszug der Computer und Laptops hat in allen Betrieben zu Bürokratie-Einsparungen geführt – nur nicht in der staatlichen Verwaltung. Wir haben heute mehr Beamte pro tausend Einwohner als in der k.u.k-Monarchie.

In Österreich waren die Beamten bisher vor allem von der ÖVP unter „Denkmalschutz“ gestellt.

Brauchen mehr junge Lehrer! Spindelegger verdient für seinen Vorschlag des Einstellungs-Stopps für Beamte also Applaus und volle Unterstützung. Seine Idee hat nur einen Fehler: Neben Polizisten muss man unbedingt auch Lehrer vom Einstellungs-Stopp ausnehmen. Wenn es nicht bald deutlich mehr junge Lehrer (nach neuem Dienstrecht) gibt, scheitert die Schulreform dramatisch. Denn wir brauchen deutlich mehr Lehrer für Ganztagsschule und Förderkurse.

Genauso wichtig ist, dass beim neuen Spar-Paket nicht alle Reform-Versuche kaputtgespart werden. Dass für den Pilotversuch zum „Profi-Heer“ kein Geld da sein soll, kann nicht der Ernst der Regierung sein.

Wir erwarten uns 2012 neben Spar-Paket (mit Beamten-Stopp), Schulreform (ohne Lehrer-Stopp) und Stopp der sinnlosen Milliarden-Förderungen vor allem endlich auch eine Heeres-Reform, die aus unserer Operetten-Armee eine moderne Profi-Truppe macht.

Gerade mit einer Heeres-Reform könnte man ein paar Hundert Millionen einsparen – und die würden uns am wenigsten wehtun. Denn Operetten-Generäle à la Entacher gehen garantiert niemandem ab.

Also: Stoppt die Beamten. Aber bitte nicht die Lehrer.

 

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