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Ein Kommentar von ÖSTERREICH-Herausgeber Wolfgang Fellner.

Das war ja zu befürchten – und wurde in dieser Kolumne im Wahlkampf mehrfach thematisiert:

Die extreme Polarisierung dieser Stichwahl in Links-Romantiker und Rechts-Nationale hat dazu geführt, dass nicht nur die politische Mitte, sondern auch die Besonnenheit verloren wurde.

Unser Land wird seit der Präsidenten-Wahl von den Wut-Bürgern regiert.

Schon der 1. Wahlgang, bei dem die beiden Alt-Parteien brutal abmontiert wurden, hat gezeigt: In Österreich regiert nach 12 Jahren Rot-Schwarz der Frust über den Stillstand und die Wut über Ungerechtigkeit.

Wer Hofer-Wähler ausgrenzt, spaltet das Land
Bei dieser Präsidenten-Wahl hat sich dieser Zorn entladen. Und wie.

Beide Kandidaten haben diesen Wut-Effekt benützt, beide haben davon profitiert – keiner soll jetzt Krokodilstränen vergießen, wenn auf Facebook Hass-Tiraden oder Gewalt-Aufrufe auftauchen.

Diese Präsidenten-Wahl war im Stil aufwühlend, provozierend, oft ungustiös – genau so sind jetzt die Reaktionen. No na …

Van der Bellen ist es hoch anzurechnen, dass er jetzt befrieden will. Mit Aussagen, dass er Strache nicht zum Kanzler macht, wird das aber nicht gelingen.

Der neue Präsident sollte sein Hass-Verhältnis zu FPÖ & Strache überdenken und das „Nein“ zu Strache als Kanzler zurückziehen, wenn der die demokratische Mehrheit hat.

Wer die Hofer-Wähler jetzt ausgrenzt, wird nicht nur saublöden Sturm auf Face­book ernten – sondern das Land spalten.

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