Das sagt ÖSTERREICH

Die zwei Sieger des Strache-Rauswurfs

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Ein Kommentar von oe24-Chefredakteur Niki Fellner.

Der Rauswurf von HC Strache bei der FPÖ steht unmittelbar bevor. Das ist aus FPÖ-Sicht verständlich. Die FPÖ kann sich von Strache (und seinen Facebook-Postings) nicht weiter auf der Nase herumtanzen lassen. Wenn die Partei nur halbwegs zurück in die Offensive kommen will, muss sie sich endgültig von Strache lösen. Das geht nur mit ­einem Rauswurf.

In Wahrheit gibt es zwei Hauptprofiteure des Strache-Ausschlusses: Herbert Kickl hat sich mit seinem Hardliner-Kurs gegenüber Norbert Hofer endgültig durchgesetzt. Die FPÖ ist ab sofort voll auf Oppositionslinie. Hofers türkis-blauer Traum ist geplatzt. Es ist wohl nur noch eine Frage der Zeit, bis Kickl auch den Parteivorsitz übernehmen wird. Als Klubchef gibt er in der Partei ohnehin schon längst den Ton an.

Strache kann bei Wien-Wahl bis zu 10 % machen

Der zweite „Sieger“ ist HC Strache selbst: Für ihn ist der Ausschluss eigentlich ein Geschenk (er hat ihn ja auch dementsprechend provoziert). In der FPÖ wäre sein Comeback ohnehin undenkbar (und auch nicht mehrheitsfähig) gewesen. Er kann ab sofort auf die Märtyrer-Rolle setzen, die bei den Österreichern erfahrungsgemäß immer gut ankommt. Mit einem ­ordentlichen Financier à la Stronach im Hintergrund hat Strache bei der Wien-Wahl durchaus Chancen auf bis zu 10 % zu kommen.

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