Ein Kommentar von ÖSTERREICH-Herausgeber Wolfgang Fellner.
Viel früher als erwartet geben uns die ersten Impfungen Hoffnung, dass wir die Corona-Pandemie besiegen können. Der gestrige Tag mit den Show-Impfungen in Wien und den Hunderten sinnvollen Impfungen in Pflegeheimen war ein Freudentag.
Das mediale Interesse glich fast dem einer Mondlandung – und tatsächlich ist diese erste Anti-Corona-Impfung ein epochaler Schritt für die Menschheit. Nicht nur, weil sie uns die Hoffnung gibt, bald gegen dieses Virus immun zu sein – sondern auch, weil sie uns zeigt, wie großartig unsere Forschung und Wissenschaft funktionieren.
Jetzt kommt es darauf an, bei der Durchführung der Impfung schnell zu sein. Die Amerikaner haben schon die erste Million geimpft – auch wir haben die Chance, so viele Impfdosen zu kaufen, dass wir bis Juni mehr als 50 % der Österreicher immunisiert haben.
Der Run auf die Impfung wird enorm werden. Die Impfgegner werden dramatisch weniger werden, sobald der Schutz gegen Corona funktioniert.
Gerade im Licht der neuen Hoffnung scheint mir der neue Brutal-Lockdown nicht gerechtfertigt. Wir hatten gestern knapp 1.400 Neuinfektionen – keine Rede von einem Anstieg durch den Vorweihnachtseinkauf. Die Zahl der insgesamt Infizierten wird bald auf unter 20.000 sinken – so what? Auch die Zahl der Intensivpatienten hat sich auf knapp 400 fast halbiert.
Mit etwas Mut hätte man ruhig heute den Handel und am 11. Jänner die Schulen öffnen können – es wäre auch nicht zu mehr Infektionen gekommen als bei dem Massenansturm auf die Skilifte.
Vielleicht überdenkt unsere Regierung dieses massive Attentat auf unsere Wirtschaft und kürzt den Lockdown. Jetzt geht es darum, die Infektionszahlen mit Augenmaß zu kontrollieren – und schnell die Impfung durchzuziehen.
