Das sagt ÖSTERREICH

Kurz nach dem Parteitag am Weg zum Kanzler?

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Ein Kommentar von ÖSTERREICH-Herausgeber Wolfgang Fellner.

Sebastian Kurz ist derzeit nicht zu fassen – nicht für Strache, nicht für Kern. Kaum sagt der Kanzler das Aus für den Pflege-Regress an, stimmt Kurz nicht nur zu, sondern doppelt mit einem Pflege-Scheck für Angehörige noch auf. Kaum will der Kanzler die Mindestsicherung, sagt Kurz nicht nur Ja – er geht mit einer Steuerreform für alle in die Offensive.

Und kaum präsentiert sich der Kanzler als Family Man mit Gattin auf diversesten Covers, zaubert Kurz seine seit Jahren versteckte bildhübsche Lebensgefährtin Susanne hervor und gewinnt das Duell wieder: diesmal als küssendes Traumpaar auf den Titelseiten der Nation.

Kurz ist ein politisches Ausnahmetalent. Wer dachte, dass er nach der Wahl zum ÖVP-Obmann in den Umfragen abstürzen wird, irrte. Wer sicher war, dass die ersten Wahlkampf-Schmutzkübel von SPÖ und FPÖ den Jungstar entzaubern, lag daneben. Kurz hat bisher keinen Fehler gemacht. Kann er das durchhalten?

Den ÖVP-Parteitag inszenierte er – fast wie Macron – als One-Man-Show – ohne Widerspruch. Wer sich noch an den Wiener SPÖ-Parteitag erinnert, bewundert den Unterschied. Es ist eine Leistung, als 30-Jähriger einen begnadeten Intrigantenstadl wie die ÖVP derart auf Linie zu bringen – ohne Widerspruch gegen Statuten, die den „Stadl“ entmachten.

Noch mehr: Kurz hat der ÖVP eine Begeisterung verpasst, die man selbst unter Schüssel noch nicht gekannt hat. Diese ÖVP wird für Kurz im Wahlkampf „rennen“. Die ÖVP „brennt“ für ihre Chance auf den Kanzler. Das macht Kurz zum immer größeren Favoriten für den 15. Oktober.

Aber Christian Kern wird ein ganz großer Gegner werden – charmant, witzig, besser in den TV-Duellen, mit dem Kanzler-Bonus. Und HC Strache darf keiner unterschätzen – Strache will erst in den letzten sechs Wochen „aufdrehen“.

Doch derzeit sieht nichts danach aus, dass dieser Wahlkampf Kurz aus der Bahn werfen könnte. Er ist am Weg zum Kanzler …

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