Um 1 Jahr aufgeschoben

Zentral-Matura durchgefallen

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Statt 2014 startet die erste Zentralmatura in den AHS nun 2015.

Nach teils heftiger Kritik von Schülern, Lehrern und Eltern lenkt Unterrichtsministerin Claudia Schmied (SPÖ) jetzt ein: Die Zentralmatura wird um ein Jahr verschoben. An den Gymnasien kommt die Matura für alle im Schuljahr 2014/15, an den berufsbildenden höheren Schulen (BHS) 2015/16.

Mit der neuen Zentralmatura sollen künftig alle Schüler am selben Tag ihre Reifeprüfung in den Hauptfächern Deutsch, Mathematik und Englisch ablegen. Die Aufgaben werden zentral vorgegeben. Damit wäre ein einheitliches Niveau gesichert. Die ÖVP-dominierte Schülerunion sowie die Lehrergewerkschaft hatten gegen das Projekt kampagnisiert.

Appell: „Schulen müssen an Umsetzung arbeiten“
Als Niederlage will Schmied die Verschiebung aber nicht sehen. Im Interview mit ÖSTERREICH erklärt sie die Verzögerung so: „Die Schulen sind mit der Vorbereitung unterschiedlich weit.“ Die Schuldfrage möchte Schmied nicht beantworten. Auf Beamtenebene heißt es allerdings, dass ­eine renitente Minderheit von Lehrern sich geweigert hätte, an den Fortbildungen teilzunehmen. Schmied appelliert: „Ich erwarte mir eine konstruktive Umsetzung. Die Schulen müssen jetzt intensiv daran arbeiten.“

Während FPÖ und BZÖ den Aufschub begrüßen, fordert der Grüne Harald Walser Schmieds Rücktritt.

Ministerin Schmied gibt sich im ÖSTERREICH-Interview optimistisch.

ÖSTERREICH: Die neue Matura startet später – warum?
Claudia Schmied:
Die Schulen sind mit der Vorbereitung unterschiedlich weit. Daher zwei Geschwindigkeiten: Die Schulen können schon 2014 starten, müssen es 2015.

ÖSTERREICH: Ist das eine Niederlage für Sie?
Schmied:
Nein. Es geht um einen kompletten Systemwechsel. Da ist ein Jahr mehr tolerierbar. Das war der Wunsch von Schülern, Eltern und Lehrern. Alle stehen zur neuen Matura. Die Schulen müssen jetzt intensiv daran arbeiten.

ÖSTERREICH: Haben sich die Lehrer nicht genug vorbereitet?
Schmied:
Ein Jahr mehr hebt die Qualität sicher.

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