Wein lockt tausende Gäste zum traditionellen Martiniloben ind Burgenland.
Im Burgenland steht mit dem Landesfeiertag am 11. November das sogenannte Martiniloben auf dem Programm. Einst war es unter den Winzern Tradition, sich untereinander zu besuchen, um in den Kellern den jungen Wein zu verkosten und darüber zu diskutieren, erklärte Agrarlandesrat Andreas Liegenfeld (V) den Ursprung. Seit etwa zehn bis 15 Jahren lockt das "Loben" allerdings nicht nur Einheimische, sondern von Jahr zu Jahr mehr Wein- und Genusstouristen. Auch das traditionelle Ganslessen hat sich zum größten bedeutenden Umsatzzugpferd in der Gastronomie entwickelt, hieß es aus der Wirtschaftskammer.
Knuspriges Gansl
Ein knuspriges Gansl, dazu Knödl und Rotkraut - dafür reisen Genusstouristen mittlerweile busweise in das Burgenland, teilte Harald Schermann, Sprecher der Wirtschaftskammer mit. Für die Betriebe und Gastronomen ist der Landesfeiertag bzw. die Ganslzeit im Burgenland ein "ganz wichtiger Bereich".
Ein Nord-Süd-Gefälle gebe es nicht, geschmaust wird im ganzen Land. Oftmals werde das Ganslessen mit dem Martiniloben - also einer Kellerwanderung - verbunden, was wiederum auch für die Hoteliers und Privatzimmerbetreiber volle Betten bedeutet.
Rund um den Neusiedler See
Die Neusiedler See Tourismus GmbH zeigte sich auf Anfrage sehr zufrieden mit der aktuellen Buchungslage. Vor allem rund um den Neusiedler See wird auf das Martiniloben enorm viel Wert gelegt. Den Kulinarik-Interessierten werden bei den Verkostungen nicht nur die Weine präsentiert, sondern auch der Gaumen mit burgenländischen Schmankerl verwöhnt.
In der Weinbaugemeinde Gols wird das Martiniloben besonders stark propagiert. Mehr als 80 Winzer öffnen im 23. Jahr am Wochenende ihre Türen, erklärte Edith Sittinger vom Weinbauverein Gols. Genaue Zahlen wolle man nicht nennen, nur so viel: "Es sind einige Tausend."
Im heurigen Jahr ist die Weinernte im Übrigen "qualitativ und quantitativ sehr, sehr gut ausgefallen", so Liegenfeld: "Wir erwarten sehr fruchtbetonte, vollmundige Weine." Rund 70 Millionen Liter wurden 2011 geerntet. "Das bedeutet eine regionale Wertschöpfung von fast 200 Millionen Euro", erläuterte der Agrarlandesrat, der nicht nur mit dem Ertrag, sondern auch mit dem "sehr guten" Preis zufrieden ist.
Mehr Infos: www.neusiedlersee.com
