Reiselust

Barcelona bangt ums Image

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Touristen in Bikini oder in der Badehose sind nicht gern gesehen.

Die einen bedecken mit ihrer Kleidung zu viel, die anderen zu wenig. Während Frankreich darüber debattiert, ob die alles verhüllende Burka - wie gerade in Belgien beschlossen - aus dem Straßenbild verschwinden soll, plant Barcelona eine Offensive gegen halbnackte Urlauber. Die katalanische Metropole will Besucher dazu anhalten, sich beim Stadtbummel Hemden überzuziehen.

Nicht gern gesehen
Touristen in Bikini oder Badehose sind bei den Bewohnern von Spaniens zweitgrößter Stadt nicht gern gesehen und werden zunehmend als Ärgernis betrachtet. Zuerst waren es Schlachtenbummler englischer oder deutscher Fußballclubs, die mit bloßem Oberkörper über die Flaniermeile Las Ramblas oder durch den vom berühmten Architekten Antoni Gaudi geschaffenen Park Güell schlenderten. Jugendliche und Billig-Touristen schlossen sich dem Trend an.

Einkaufen in Badebekleidung
"Mittlerweile gehen sogar normale Familienväter in Badekleidung auf Einkaufstour", empörte sich die Zeitung "El Periodico de Catalunya". "Dies ist nicht nur eine Frage der Ästhetik, sondern auch der Hygiene. Bei heißem Wetter möchte niemand in der U-Bahn oder im Bus mit einem Halbnackten in Kontakt kommen."

An den Strand!
Nach Ansicht der Spanier gehören Bikini und Badehose an den Strand, aber nicht in das Straßenbild einer Millionenstadt. Einkäufe oder ein Restaurantbesuch in Badekleidung gelten als unschicklich. Für Barcelona steht dabei auch das Image der Stadt auf dem Spiel. Die Metropole mit ihren 1,6 Millionen Einwohnern sieht sich nämlich nicht als ein Badeort, sondern als eine Weltstadt und ein bedeutendes Kongresszentrum.

Dieser Ruf, so fürchten die Hoteliers und Geschäftsleute der Stadt, könnte durch leichtbekleidete Urlauber Schaden nehmen. Die Stadtoberen wollen den Gästen in einer Kampagne nahelegen, sich "ordentlich" zu kleiden. Sie weisen darauf hin, dass die Touristen in ihrer Heimat auch nicht in Badekleidung durch die Straßen liefen. "Wir werden klar machen, welches die Regeln des Zusammenlebens sind", kündigte die Stadträtin Assumpta Escarp an.

Geldstrafen?
Die Hoteliers, die Geschäftsbesitzer und die politischen Parteien begrüßten die Initiative. Konservative Politiker forderten gar, halbnackten Passanten Geldstrafen aufzubrummen, wie dies in der nahe gelegenen Kleinstadt Sitges bereits der Fall ist. Aber so weit will Barcelona nicht gehen. "Die Polizei soll sich darauf konzentrieren, die Sicherheit zu gewährleisten", betonte die Stadträtin.

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