Schießbude Forchheim

Deutscher Fußballverein mit 166 Gegentoren

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Rekordverdächtige Bilanz: Nach sieben Spielen hat Germania Forchheim null Punkte, null Tore - und 166 Gegentreffer.

Ausgerechnet in ihrem Jubiläumsjahr steuern die Fußballer des oberfränkischen Kreisklasse-Vereins Germania Forchheim auf ein rekordverdächtiges Negativergebnis zu. In der noch frischen Saison gingen für den neu formierten Traditionsclub alle sieben Spiele sang-und klanglos verloren, doch Präsident Lothar Walenta schwört weiter auf seine Jungs.

"Wir halten das durch. Meine Spieler haben immer noch Lust, Fußball zu spielen. Und irgendwann schießen wir das erste Tor", gibt sich der Rentner für die sportliche Zukunft des vor 100 Jahren gegründeten Vereins zuversichtlich.

0:15, 0:34, 0:20, 0:27, 0:23, 0:22, 0:25: Die Zahlen der Saison in der zweiten Kreisklasse klingen grausam, der Zuspruch der Fans ist den Forchheimern aber sicher. "Zuvor sind rund 50 Leute zu unseren Heimspielen gekommen, jetzt sind es 150. Da kann ich wenigstens den Schiedsrichter bezahlen", sagt Walenta. Torhüter Stefan Gebauer weist jede Schuld an der Misere von sich. "An mir liegt es eigentlich nicht. Die Mannschaft ist noch nicht so weit, es reicht noch nicht für die Kreisklasse", sagt der 24-jährige Fahrgeschäft-Betreiber.

Das Dilemma für den Traditionsverein begann, als im vergangenen Jahr angeblich versprochene Prämien nicht mehr gezahlt werden konnten. "Da waren im Sommer gleich 26 Spieler weg", erinnert sich Walenta. In die Bresche sprangen Kicker einer Stammtisch-Mannschaft, die nun Woche für Woche Lehrgeld zahlen. "Die meisten von denen waren noch nie in einem Fußball-Verein. Die müssen erst mal lernen, dass das weiße Runde in das große Eckige muss. Aber es wird von Spiel zu Spiel besser", erzählt der vom Erfolg wenig verwöhnte Präsident.

Vor drei Jahren spielte der Club sogar in der Kreisliga, nun ist der Abstieg in die tiefste Klasse wohl kaum noch zu vermeiden. Torhüter Gebauer wird am Wochenende im Lokalderby gegen den 1. FC Burk II wegen eines Kapselrisses nur zuschauen können, am Ende sieht er seinen Verein aber längst nicht. "100 Jahre sind eine schöne Zeit, das sollte man nicht einfach aufgeben." Angesichts der Negativserie hat sich schon das Bayerische Fernsehen bei den Kickern eingefunden, nun hofft Gebauer noch auf Sponsoren. "Wir wollen keine Prämien, aber wir wollen uns auch einmal einen neuen Trikotsatz kaufen können."

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