Achtelfinal-Kracher ab 18 Uhr LIVE

Kroatien will Spaniens Aufwind bremsen

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Der amtierende Vizeweltmeister Kroatien bekommt es im Achtelfinale mit den wiedererblüten Spaniern zu tun - ein Top-Spiel ist vorprogrammiert!

Das Achtelfinale zwischen Vizeweltmeister Kroatien und Spanien am Montag (ab 18.00 Uhr im Sport24-LIVE-Ticker) ist eines von zwei Spätstartern. Nach enttäuschenden Vorstellungen zum Auftakt kamen beide Teams erst in den abschließenden Gruppenspielen auf Touren, der Formanstieg soll nun bestätigt werden. Das gilt vor allem für die vor Turnierbeginn als Mitfavorit gehandelten Spanier. "Einer der schwierigsten Gegner wartet auf uns", meinte denn auch Kroatiens Teamchef Zlatko Dalic.

"Wir müssen gut vorbereitet sein, aber wir haben auch unsere Qualitäten. Deshalb wird es auch für sie nicht einfach", meinte Dalic aber vor dem Duell in Kopenhagen. "Wir waren sicher nicht deren erste Wahl", betonte Tormann Dominik Livakovic. Die Stimmung im Team sei gut, der 3:1-Sieg gegen Schottland habe einen Schub gegeben. Das hob auch Josip Juranovic hervor. "Wir können das nächste Spiel kaum erwarten", sagte der Abwehrspieler. "Spanien hat ein exzellentes Team, aber wir müssen auf uns selbst schauen."

Corona: Perisic verpasst Spanien-Hit

Der Blick fällt nach dem positiven Coronatest von Offensivmann Ivan Perisic allerdings getrübt aus. Der 32-jährige Meister von Inter Mailand traf sowohl gegen Tschechien (1:1) als auch gegen die Schotten und steuerte gegen Letztere zusätzlich einen Assist bei. Beim 2:1-Erfolg über Spanien in der Gruppenphase der EM 2016 traf er ebenfalls, sein Ersatz wird gefordert sein. Vor allem Ante Rebic und Josip Brekalo kommen in Frage. Für den gesperrten Routinier Dejan Lovren wird wohl Ex-Salzburger Duje Caleta-Car wie schon im ersten Spiel, dem 0:1 gegen England, in die Innenverteidigung rücken.

Perisic selbst reagierte nach Angaben von Dalic "schockiert" auf seinen positiven Corona-Test und seinen Ausfall. "Er hat sich mehrfach entschuldigt. Es ist nicht einfach für ihn. Denn er war in einer Topform und hat in der Vorrunde zwei Tore geschossen", sagte Dalic. "Im letzten Moment haben wir einen unserer besten Spieler für dieses Spiel verloren. Das war ein Schock für uns alle."

In der Nations League trafen beide Teams 2018 wenige Monate nach der furiosen WM der Kroaten aufeinander. In Spanien gingen die Gäste mit 0:6 unter, das Heimspiel wurde mit 3:2 gewonnen. Doch jetzt treffe man auf eine ganz andere Mannschaft, betonte Dalic. "Spanien hat mit dem 5:0 gegen die Slowakei seine Qualität gezeigt. Es ist ein junges Team voller Energie."

Kroatien-Star Modric einziger Madrilene

Er hofft, dass nach den schwierigen Spielen in Großbritannien nun mehr kroatische Anhänger vor Ort sind. "Es ist gut für uns, dass in Kopenhagen unsere Fans dabei sein können, denn wir wollen unsere Reise bei der EM fortsetzen", sagte der 54-Jährige. Kurios: Der einzige Spieler der Partie von Real Madrid spielt bei Kroatien, Regisseur Luka Modric.

Bei den Spaniern hat das 5:0 gegen die Slowakei im alles entscheidenden Gruppenspiel für Aufbruchstimmung gesorgt, mit Blick auf Mannschaften um Spieler wie Modric oder ein mögliches Viertelfinale gegen Frankreich mit Kylian Mbappe titelte die Sportzeitung "As" allerdings auch schon: "Ein Everest für die Roja."

Der erlösende erste Sieg im Turnier nach zuvor zwei wenig erbaulichen Unentschieden brachte die Spanier zum sprudeln, es war die Flasche Schaumwein, von der Luis Enrique vor dem Gruppenfinale gesprochen hatte, die ploppte. "Nun ist es Zeit, die nächste zu öffnen", betonte der spanische Teamchef mit Blick auf das anstehende erste K.o.-Spiel.

"Zum Nachtisch Kroatien"

2012 gelang Spanien ein mühevoller 1:0-Achtelfinalsieg als damaliger Welt- und Europameister auf dem Weg zur EM-Titelverteidigung, 2016 sicherte sich Kroatien durch einen 2:1-Erfolg den Gruppensieg. "Verlangen nach Rache", konterte "As" mit Blick auf das bis dato letzte EM-Duell, das den Spaniern im Achtelfinale Italien als Gegner und das frühe Aus beschert hatte.

Bei einem gemeinsamen Essen in einem Restaurant auf der Plaza de la Independencia in Madrid schworen sich die Spanier um ihren 18 Jahre alten EM-Shootingstar Pedri auf die kommende Partie ein. "Und zum Nachtisch Kroatien", titelte daraufhin die Sportzeitung "Marca". Wenig Appetit dürften die Spanier dabei auf ein Elfmeterschießen haben, auch wenn sie es auf Wunsch der Spieler am Ende jedes Trainings im Camp in Las Rozas de Madrid fleißig üben. Zu schlecht ist aber die Bilanz mit mittlerweile fünf vergebenen Strafstößen in Serie aus dem Spiel heraus. Selbst Keeper Simon bot sich jüngst schon öffentlich als Schütze an.

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