Nr. 1 der Welt verliert nach vergebenem Matchball gegen Tschechen Berdych.
Der Weltranglisten-Erste Roger Federer muss auf die Egalisierung des von Andre Agassi gehaltenen Rekords von 17 Masters-1000-Titeln weiter warten. Der topgesetzt gewesene Schweizer schied am Mittwoch (0.15 Uhr Ortszeit) beim Tennis-Turnier in Miami bereits im Achtelfinale gegen den Tschechen Tomas Berdych aus, nachdem ihm dieses Schicksal zwei Wochen davor in Indian Wells gegen Marcos Baghdatis sogar schon eine Runde davor widerfahren war.
Matchball vergeben
Hatte Federer gegen den Zyprioten drei
Matchbälle ungenutzt gelassen, war es auf dem Weg zur nach einer Spielzeit
von 2:51 Stunden fixierten 4:6,7:6(3),6:7(6)-Niederlage gegen Berdych
diesmal immerhin einer. Solche Schlappen waren ihm davor fast vier Jahre
lang nicht passiert. Diesmal hatte er die große Chance bei 6:5 im zweiten
Tiebreak sogar bei eigenem Service, doch Berdych konterte mit zwei
Vorhandschlägen - mit diesen hatte Federer das ganze Match über Probleme -
und profitierte letztlich vom insgesamt 61. unerzwungenen Fehler seines
Gegners.
Es war sein erst zweiter Sieg gegen Federer im zehnten Duell, und das nach acht Niederlagen in Folge. Schon die Schlappe beim ersten Aufeinandertreffen der beiden hatte Federer sehr wehgetan, passierte sie doch 2004 bei Olympia in Athen in Runde zwei. Das nun vorletzte Duell der beiden hatte es bei den Australian Open 2009 gegeben, als Berdych nach einer 2:0-Satzführung noch als Verlierer vom Platz ging.
Berdych will jetzt mehr
"Wie damals habe ich wieder alles
probiert, und diesmal ist es eingetroffen", erklärte der auf Position 16
gesetzte Berdych. Zufriedengeben möchte er sich damit aber noch nicht. "Das
war ja noch kein Finale, es wartet nun der nächste harte Gegner auf mich."
Und zwar ist das Fernando Verdasco (Nr .10), Drittrunden-Bezwinger des
Österreichers Jürgen Melzer. Der Spanier besiegte den Kroaten Marin Cilic
(7) 6:4,7:6(3).
Federer mit Hartplatz-Saison unzufrieden
Federer zeigte sich vor
allem mit seiner Gesamtleistung in der Hartplatz-Saison unzufrieden. "Ich
hatte so viele Chancen, sogar Matchbälle bei eigenem Service", sagte der
28-Jährige. "Ich habe alles versucht, was geht. Aber es passt derzeit nicht
für mich. Dabei ist es in Australien (Anm.: Titel bei Australian Open) so
gut für mich gelaufen. Ich muss das jetzt alles analysieren."
Ablenkung durch Training
Der 16-fache Sieger von
Grand-Slam-Turnieren wird sich ab sofort wieder ins Training stürzen -
"Diese Niederlage motiviert mich, noch stärker zurückzukommen" - und sich
für die für ihn Ende April in Rom beginnende Sandplatz-Saison vorbereiten.
In dieser hat er primär seinen French-Open-Titel zu verteidigen. In der
Weltrangliste wird der Eidgenosse den Vorsprung auf die Verfolger Novak
Djokovic (SRB) und Andy Murray (GBR) trotz allem ausbauen, da die beiden
Vorjahres-Finalisten nach Zweitrunden-Niederlagen noch mehr Zähler verlieren.
Nur Nadal holt auf
Federer büßt punktemäßig zwei Runden ein,
Rafael Nadal hat mit einem 7:6(5),6:4 gegen seinen spanischen Landsmann
David Ferrer (15) das Viertelfinale und damit sein Vorjahres-Ergebnis
hingegen schon erreicht. Es ist fix, dass der Iberer am nächsten Montag von
Position vier aus wieder an Murray vorbei in die Top Drei des ATP-Rankings
kommen wird. Ab nun kann er auch auf Djokovic noch mehr Boden gut machen.
Für den 23-Jährigen geht es aber auch zum nun schon 13. Mal um seinen ersten Turniersieg seit Rom Anfang Mai 2009. Schon am Mittwoch (Ortszeit) traf er im Viertelfinal-Hit auf Jo-Wilfried Tsonga (8), seinerseits mit 6:2,6:2 Achtelfinal-Sieger gegen den spanischen Daniel-Köllerer-Bezwinger Juan Carlos Ferrero (12). Der Franzose liegt im Head-to-Head mit 1:4 zurück.
Bartoli weiter in Topform
Im Damenfeld beeindruckte Marion
Bartoli (13) nach ihrem Sieg gegen Swetlana Kusnezwoa (1) erneut, indem sie
die belgische US-Open-Halbfinalistin Yanina Wickmayer (12) 6:4,7:5 in die
Schranken wies. Im Halbfinale geht es für die Französin gegen Venus Williams
(3), der US-Star feierte mit einem 6:3,6:1 gegen die Polin Agnieszka
Radwanska (6) ihren 14. Sieg en suite. Am Mittwoch spielten die Belgierinnen
Kim Clijsters (14) und Justine Henin gegen die Australierin Samantha Stosur
(9) bzw. die Dänin Caroline Wozniacki (2) um die weiteren beiden
Halbfinalplätze.