Hoher Funktionär wollte von Präsident Canori 50.000 Euro für Spielerschulden. Zahlung verweigert, Funktionär untergetaucht.
Die Turbulenzen beim österreichischen T-Mobile-Fußball-Bundesligisten SK Austria Kärnten reißen nicht ab. Heftige Kritik kam am Mittwoch von SPÖ-Landesgeschäftsführer Gerald Passegger, der Aufklärung über "offenbar skandalöse Zustände" beim Verein forderte. Passegger bezog sich auf einen Bericht der "Kleinen Zeitung", wonach ein hoher Funktionär des Fußballclubs 50.000 Euro von Präsident Mario Canori "herausschlagen" wollte.
Spielerschulden?
Der Funktionär habe das Geld unter dem Vorwand
verlangt, Schulden von einem Spieler abdecken zu wollen. Der Fußballer wurde
von Canori um Aufklärung gebeten, beteuerte jedoch, völlig unschuldig zu
sein. Der umstrittene Funktionär befindet sich seither offiziell im
Krankenstand. Gerüchte, wonach er bereits gefeuert worden sei, dementierte
der Präsident: "Es gibt keine Entlassung", sagte er zur "Kleinen Zeitung".
Kein Kommentar
"Ich kann die Causa heute nicht kommentieren",
erklärte Canori. Es bedürfe erst einiger klärender, interner Gespräche. Der
Club-Präsident kündigte an, am Donnerstag eine Stellungnahme abgeben zu
wollen.
SPÖ attackiert Haider
Die SPÖ nahm die Causa zum Anlass, den
Kärntner Landeshauptmann Jörg Haider heftig zu attackieren. Der "mit viel
Steuergeld gesponserte Retortenclub" dürfe nicht zu einem
Selbstbedienungsladen der orangen "Bubenpartie" verkommen. Die
Öffentlichkeit habe das Recht zu erfahren, wer beim SK Austria wie viel Geld
für was bekomme, meinte Passegger.