Nur noch vier Tage bis zum Saisonstart. Salzburg ist für die Trainer der Titelfavorit. Ried steht ohne Coach da. Nun soll Paul Gludovatz kommen.
In Ried läuft die Trainersuche seit gestern auf Hochtouren: Gerhard Schweitzer saß beim 1:1 gegen Pilsen auf der Bank, doch der Klub sucht fieberhaft nach einem Chefcoach. Ried-Präsident Hans Willminger. „Aber wann wir jemanden haben, weiß ich nicht...“
Bis zum ersten Match am Mittwoch gegen Altach soll der Nachfolger von Georg Zellhofer gefunden sein. Ried will Paul Gludovatz, der mit Österreichs Unter 20-Team im Vorjahr bei der WM sensationelle Erfolge gefeiert hatte.
Vorerst leitet Schweitzer das Training
Willminger: „Wir gehen
jetzt mit Volldampf Richtung Meisterschaft. Die Spieler sollen sich nur auf
ihre Aufgabe konzentrieren.“
Sentimentaler Abschied
Zellhofer wollte noch einen ordentlichen
Abgang. Am Donnerstag fuhr er nach Ried, um sich von der Mannschaft zu
verabschieden. Und auch mit Klubmanager Stefan Reiter setzte er sich noch
einmal zusammen. Es war Zellhofer ganz wichtig, dass sämtliche Differenzen
ausgeräumt werden. Er betonte, dass er und Reiter nicht zerstritten seien.
„Aber es hat nicht gepasst. Ich hatte Visionen, die sind zerplatzt.“
Tauchstation
Zellhofer geht der Abschied unter die Haut. Am
Handy ist er kaum erreichbar, gestern tauchte er am Nachmittag ab.
Nur mit Mühe gelang es ORF-Reporter Christian Diendorfer, ein Interview mit ihm für die Zeit im Bild zu kriegen. Zellhofer ließ drei Fragen zu, dann brach er das Gespräch ab. Sein Ruf als Trainer hat sehr gelitten. Seine sportliche Zukunft ist völlig ungewiss.
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Georg Zellhofer spricht Klartext. Der Trainer über seinen Abgang in Ried,
Philosophien, Narben und seine sportliche Zukunft.
Frage: Was waren wirklich die Gründe, warum Sie aus Ried weggegangen
sind?
Georg Zellhofer: Es hat nicht funktioniert. Als ich mich
für Ried entschieden habe, hatte ich Visionen. Die konnte ich leider nicht
realisieren. Aber ich hatte eben die sportliche Verantwortung und Manager
Stefan Reiter die wirtschaftliche. Das war alles nicht einfach. Jeder hatte
seinen Standpunkt.
Frage: Bleiben Narben bei Ihnen zurück?
Zellhofer:
Mit Sicherheit nicht. Es tut mir wirklich sehr leid, aber es hat aus meiner
Sicht nicht gepasst – sportlich betrachtet. Menschlich gibt es da kein
Problem.
Frage: Wie sehen Sie jetzt Ihre Zukunft als Trainer?
Zellhofer:
Es geht weiter, ganz normal.